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Weltweiter Markt für Düngemittel und Petrochemie im April: Volatilität, struktureller Wandel und neue Trends

Im April zeigte sich der globale Düngemittel- und Petrochemiemarkt hochgradig volatil – beeinflusst durch geopolitische Spannungen, Logistikstörungen, Nachfrageschwankungen und sich verschärfende Regulierungen.


Die Spannungen im Nahen Osten und die Instabilität im Roten Meer führten zu massiven Störungen in der Seelogistik: längere Transportzeiten, steigende Frachtraten und überlastete Häfen. Die Versicherungskosten für Fracht aus dem Persischen Golf verdoppelten sich. Während die Versorgung mit bestimmten Produkten eingeschränkt war, blieb das Angebot für granulierten Harnstoff aus dem Iran relativ stabil, mit leicht fallenden FOB-Preisen. Gleichzeitig verändert der CO₂-Grenzausgleichsmechanismus (CBAM) der EU weiterhin das globale Handelsgefüge – die Nachfrage nach emissionsarmen Düngemitteln steigt, während Produkte aus Asien, Afrika und dem Nahen Osten zunehmend regulatorisch unter Druck geraten. Lieferanten müssen zunehmend eine rückverfolgbare und nachhaltige Produktion nachweisen – ein erheblicher Mehraufwand.


Deutlich unterschiedliche Preisentwicklungen bei Düngemitteln

Die Preise für verschiedene Düngemittel entwickelten sich im April sehr unterschiedlich:

  • Schwefel und Schwefelsäure: Deutlicher Preisanstieg durch starke Nachfrage aus China und Transportunterbrechungen im Persischen Golf.

  • DAP und NPK 15-15-15: Moderate Preissteigerung infolge saisonaler Käufe in Indien und Westafrika sowie anhaltender Exportkontrollen in China.

  • Ammoniak: Aufgrund eines Überangebots sanken die FOB-Preise im Nahen Osten leicht, während die Preise in Asien aufgrund stabiler Nachfrage hoch blieben.

  • Granulierter Harnstoff: Uneinheitliche Entwicklung – Iran FOB leicht rückläufig, Oman und VAE gestiegen (bedingt durch indische Ausschreibungen). In Brasilien führten zögerliche Käufe und hohe

    Lagerbestände zu einem leichten Rückgang der CFR-Preise. Chinas erwartete Exportlockerungen könnten Druck aufbauen, jedoch werden Kontingentsysteme und CIQ-Inspektionsverzögerungen das Angebot bis Ende Q2 einschränken.


Harnstoffmarkt
  • Iran: FOB-Preise (Bandar Abbas) zwischen 331–350 USD/t; leichte Rückgänge durch Hafenengpässe.

  • Oman & VAE: Preisanstieg aufgrund indischer Ausschreibungen und enger Verfügbarkeit.

  • Vietnam: Preise gestiegen.

  • Brasilien: CFR-Preise leicht rückläufig bei niedriger Spotaktivität und hohen Lagerbeständen.


Ammoniakmarkt

Ein Überangebot, schwache industrielle Nachfrage und wenig Spot-Handel führten zu Preisdruck:

  • Naher Osten: FOB-Preise sanken von 320 auf 315 USD/t.

  • Asien: Stabil bei 395 USD/t CFR (Indien, Thailand, Südkorea).

  • Schwarzes Meer: FOB-Preise auf 283 USD/t gesunken.

  • Frachtvolatilität führte zu einer stärkeren Diskrepanz zwischen FOB- und CFR-Preisen. Asiatische Käufer bevorzugen Vertragsgarantien.


Phosphatmarkt

Begrenztes Angebot und saisonale Nachfrage trieben die Preise:

  • China: Exportkontrollen stützten FOB-Preise.

  • Indien: Kharif-Saisonkäufe führten zu erhöhtem Bedarf.

  • Südostasien: Nachfrageanstieg erhöhte regionalen Druck.

  • Globale Logistik: Umleitungen infolge der Rotmeerkrise steigerten Transportkosten und CFR-Preise.


DAP-Preisentwicklung
  • Marokko: FOB März: 580–590 USD/t → April: 600–610 USD/t

  • China: FOB März: 570–580 USD/t → April: 590–600 USD/t

  • Indien (CFR): März: 635–645 USD/t → April: 650 USD/t


Kalimarkt

Stabilisierung durch langfristige Verträge:

  • Brasilien (CFR): März: 355 USD/t → April: 360 USD/t

  • Südostasien & China (CFR): Stabil bei 375 USD/t bzw. 325 USD/t

  • Langfristige Lieferverträge minimierten Schwankungen im Spotmarkt.


Schwefelsäuremarkt

Nachfrageschwäche führte zu sinkenden Preisen:

  • Südamerika & China: Sinkende industrielle Nachfrage, hohe Lagerbestände.

  • Chile: Rückläufige Nachfrage aus dem Bergbau.

  • Frachtkosten konnten den Preisverfall nicht ausgleichen.


Logistik & Frachten
  • Rotmeerkrise: Versicherungen & Frachtpreise stark gestiegen.

  • Routenänderungen führten zu längeren Laufzeiten und Lieferengpässen.

  • Käufer bevorzugen FOB-Konditionen, um Risiken besser zu steuern.


Regionale Entwicklungen
  • Afrika: Westafrika diversifiziert Einkaufsstrategien; Nordafrika stärkt Exportposition im Phosphatsegment.

  • Indien: Frühkäufe sichern Versorgung; Unterstützung für Biostimulanzien nimmt zu.

  • China: Marktstabilisierung durch Subventionen & Preisgrenzen; grüne Düngemittelpolitik wird forciert.

  • Lateinamerika: Stabiler Importfluss, Brasilien verfolgt Selbstversorgungsstrategie, Nachfrage nach Spezialdüngern wächst.

  • Europa: CBAM beschleunigt den Wandel zu CO₂-armen, rückverfolgbaren Produkten; granularer Harnstoff und Spezial-NPKs gewinnen an Bedeutung.


Ausblick Mai

Die Marktvolatilität wird anhalten:

  • Konflikte im Nahen Osten belasten weiterhin die Lieferketten.

  • Die starke indische Nachfrage stützt die Preise.

  • Chinas Exportbeschränkungen halten den Markt angespannt.

  • Fracht- und Versicherungskosten bleiben hoch.

  • Die Nachfrage nach nachhaltigen Produkten steigt stetig.


Marktteilnehmer sollten auf proaktive Einkaufsstrategien, diversifizierte Beschaffung, risikobewusste Logistik und nachhaltige Produktlösungen setzen, um Chancen zu nutzen und Risiken zu minimieren.



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