Verklumpung von Düngemitteln: Ursachen, Unterscheidung und Lösungen
- Camille W.
- vor 2 Tagen
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Was ist Düngemittelverklumpung?
Unter Düngemittelverklumpung versteht man das Phänomen, bei dem sich Düngemittelgranulate oder -pulver miteinander verbinden und feste Klumpen bilden. In der Regel verändert die Verklumpung weder die chemische Zusammensetzung noch den Nährstoffgehalt des Düngers. Sie erschwert jedoch die Ausbringung, verringert die Effizienz und führt zu ungleichmäßiger Verteilung, was das Pflanzenwachstum beeinträchtigen kann. In der modernen Landwirtschaft – geprägt durch mechanisierte Düngung – sind die Anforderungen an Effizienz und Präzision hoch. Selbst leichte Verklumpung kann die Düngewirkung deutlich beeinträchtigen. In Japan gilt die Klumpenfreiheit als wichtiger Qualitätsindikator; Düngemittelrückgaben aufgrund von Verklumpung sind dort keine Seltenheit.
Ursachen für die Verklumpung von Düngemitteln
Interne Faktoren
Innere Feuchtigkeit des Düngemittels
Die Hauptursache für Verklumpung ist Feuchtigkeit, darunter:
- Freies Wasser: durch Kapillar- oder Diffusionswirkung auf der Partikeloberfläche adsorbiert
- Kristallwasser: strukturell gebundenes Wasser, das durch chemische Reaktionen in den Düngemittelverbindungen entsteht
Zusammensetzung der Rohstoffe
Hochstickstoffhaltige Düngemittel auf Nitrat- oder Harnstoffbasis verklumpen leichter als sulfat- oder phosphatbasierte Produkte. Düngemittel mit Eisen(II)-Ionen neigen weniger zur Verklumpung. Stoffe wie Harnstoff und Ammoniumnitrat sind stark hygroskopisch. In Mischungen nehmen sie Feuchtigkeit auf, verflüssigen sich und kristallisieren im Lager zu Kristallbrücken aus – was Verklumpung fördert.
Physikalische Eigenschaften
Düngemittel mit kleiner Korngröße und großer spezifischer Oberfläche neigen stärker zur Feuchtigkeitsaufnahme und Verklumpung. Produkte mit hoher Partikelfestigkeit und glatter Oberfläche sind weniger anfällig.
Verklumpungstendenz (absteigend):
Einzeldünger:
Ammoniumnitrat > Harnstoff > Ammoniumchlorid > Ammoniumsulfat > Diammoniumphosphat > Kaliumchlorid > Einfachsuperphosphat = Tripelsuperphosphat > Kaliumsulfat
Mehrnährstoffdünger:
Hochkonzentriertes NPK (N+P+K ≥ 30 %) > Standard-NPK (<30 %)
Stickstoffform:
Nitratbasiert > Harnstoffbasiert > Ammoniumchlorid-/Ammoniumsulfatbasiert
Granulatform:
Fein & staubig > groß & sauber; rau & unregelmäßig > glatt & rund
Externe Faktoren
Luftfeuchtigkeit
Hohe Luftfeuchtigkeit erhöht den Wassergehalt der Düngemittelpartikel, senkt den Dampfdruck und fördert kapillare Kondensation – was die Verklumpung verstärkt.
Temperaturschwankungen
Schwankungen im Lager führen zu wiederholten Lösungs- und Kristallisationszyklen, die Kristallbrücken fördern. Hohe Temperaturen senken zudem die kritische relative Luftfeuchtigkeit und steigern die Hygroskopizität.
Lagerdruck und -dauer
Übermäßiges Stapeln erhöht die Kontaktfläche und das Risiko von Deformation – was die Verklumpung beschleunigt. Je länger gelagert wird, desto häufiger kommt es zur Rekristallisation und damit zu stärkerer Verklumpung.
Auswirkungen & Beispiele
Verklumpung beeinträchtigt nicht nur die Wirksamkeit des Düngemittels, sondern erschwert auch Lagerung, Transport und Ausbringung. So kann beispielsweise Ammoniumhydrogencarbonat, das bei 26–28 °C zehn Tage gelagert wird, bis zu 75,4 % seines Stickstoffs verlieren. In der mechanisierten Ausbringung können verklumpte Dünger Sprühdüsen verstopfen und die Effizienz stark reduzieren.
Wichtig: Es gibt auch falsche (reversible) Verklumpung
Nicht jede Klumpenbildung ist dauerhaft. Es gibt sogenannte falsche Verklumpung, bei der die Klumpenbildung rein physikalisch und reversibel ist.
Definition
Falsche Verklumpung beschreibt lose Klumpen, die durch statische Aufladung, kurzzeitige Feuchtigkeit oder leichten Druck entstehen und sich ohne Werkzeug leicht per Hand oder durch Vibration auflösen lassen.
Hauptursachen
Statische Aufladung
Feine oder kleine Partikel (z. B. MAP) laden sich beim Transport elektrostatisch auf, was zur Agglomeration führt.
Kurzzeitige Feuchtigkeitsaufnahme
Kurzzeitige Feuchtigkeit (z. B. Regenzeit) bewirkt leichte Oberflächenbenetzung, jedoch ohne Kristallbildung.
Leichter Druck
Überfüllte Säcke oder Vibrationen während des Transports führen zu lockerer Verdichtung.
Charakteristika falscher Verklumpung
Geringe Härte: mit leichtem Druck zerdrückbar
Reversibilität: löst sich bei Belüftung oder leichtem Schütteln wieder auf
Geringe Auswirkungen: kein Einfluss auf Nährstoffverteilung oder maschinelle Ausbringung
Behandlung
Kein spezielles Vorgehen nötig: per Hand oder Werkzeug einfach auflösen
Lagerung optimieren: bei temporärer Feuchteeinwirkung rasch in trockene Umgebung bringen, um echte Verklumpung zu verhindern
Schnellvergleich – echte vs. falsche Verklumpung
Merkmal | Echte Verklumpung | Falsche Verklumpung |
Optik | Hart, kompakt, fest verbunden | Locker, sichtbare Zwischenräume |
Haptik | Nicht von Hand zerdrückbar | Mit der Hand leicht zerdrückbar |
Reaktion auf Trocknung | Bleibt hart | Zerfällt bei Trocknung/Vibration |
Zustand nach Zerbrechen | Rau, teils kristallin | Glatt, intakte Körner |
Lösungen zur Vermeidung echter Verklumpung
Prozessoptimierung
Rezepturdesign
Auswahl von Rohstoffen mit hoher kritischer relativer Luftfeuchtigkeit, um Hygroskopizität des Systems zu reduzieren.
Trocknungskontrolle
- Standard-NPK: ≤1,5 %
- Hochstickstoffhaltiges NPK (mit Harnstoff oder Ammoniumnitrat): ≤1,0 %
- Ideal: ≤0,5 %
Granulierverfahren
Einheitliche Korngröße und glatte Oberfläche sicherstellen; feine Partikel und Unterkorn aussieben.
Verpackung & Lagerung
Verwendung feuchtigkeitsdichter Säcke, Entgasungsverpackung, Begrenzung der Stapelhöhe, keine Langzeitlagerung im Freien
Einsatz von Antibackmitteln
Wirkprinzipien
Kristallphasenhemmung: verhindert Kristallbrückenbildung
Feuchtigkeitsregulierung: bindet externe oder verhindert interne Feuchtefreisetzung
Oberflächenfilm: bildet schützende Barriere gegen Verklebung
Produktkategorien
Typ | Anwendungsbereich | Typische Produkte |
Spezielle Antibackmittel | Einzeldünger (z. B. Phosphat, Stickstoff) | Phosphat-Antibackmittel |
NPK-Antibackmittel | Hoch-N, nitratreiche NPK | Hochstickstoff-NPK-Antibackmittel |
Wasserlösliche Düngemittel | Tropfbewässerung, Blattdüngung | Magnesiumsulfat (wasserfrei), Ammoniumsulfat, Borsäure |
Bevorzugte Rohstoffe
Anorganische Antibackmittel wie Magnesiumsulfat und Borsäure sind weit verbreitet aufgrund ihrer guten Verfügbarkeit, niedrigen Kosten, Umweltverträglichkeit und Kompatibilität.Beispiel: Bei 30 °C liegt der Hygroskopizitätspunkt von reinem Ammoniumnitrat bei 59,4 %. Wird Ammoniumsulfat zugesetzt (Doppelsalz), steigt der Punkt auf 62,3 %.
Anwendungsmethode
Zugabe von 0,5–2 % des Düngemittelgewichts, gleichmäßig verteilt durch Mischer oder frequenzgeregelte Schneckenförderer. Geeignet für wasserlösliche Pulver und granulierte NPK-Dünger.
Unsere Produkte
Unser Unternehmen ist seit vielen Jahren auf Antibackmittel für Düngemittel spezialisiert. Wir beliefern weltweit Kunden mit hochreinen, niederschlagsarmen Produkten wie:
Magnesiumsulfat (wasserfrei): Stark hygroskopisch, bildet isolierenden Film und unterdrückt Kristallbrücken
Ammoniumsulfat: Hervorragend kompatibel mit ammoniumbasierten Düngern, stabilisiert durch Doppelsalzbildung
Borsäure: Kombination aus Kristallphasenregulierung und Trocknungseffekt – ideal für metalionsensitive Formulierungen
Wir garantieren strenge Qualitätskontrollen und bieten maßgeschneiderte Korngrößen und Verpackungslösungen, um die Produktqualität und Wettbewerbsfähigkeit Ihrer Düngemittel zu stärken.

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