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Technologie zur Blattdüngung: Leitfaden zur Präzisionsanwendung für die moderne Landwirtschaft

Im landwirtschaftlichen Produktionssystem sind Düngemittel sozusagen die „Nahrung“ der Nutzpflanzen und bilden die Grundlage für Wachstum, Ertrag und Qualität. Von der traditionellen bis zur modernen Landwirtschaft war die Düngetechnik schon immer ein zentrales Element landwirtschaftlicher Verfahren. Eine ausgewogene Nährstoffversorgung des Bodens kann den Bedarf der Nutzpflanzen in verschiedenen Wachstumsphasen decken. Eine fachgerechte Düngung kann die Stressresistenz der Pflanzen effektiv erhöhen und das Auftreten von Krankheiten und Schädlingen reduzieren.


Mit der zunehmenden Intensivierung der Landnutzung traten jedoch Probleme wie Bodenverdichtung und Nährstoffungleichgewicht immer deutlicher hervor, und die Grenzen der traditionellen Wurzeldüngung traten allmählich zutage, was die landwirtschaftliche Produktion dazu veranlasste, kontinuierlich nach effizienteren Düngemethoden zu suchen.


Als neuartiger, direkt über die Blätter aufgenommener Dünger hat sich Blattdünger zu einer wichtigen Ergänzung der Wurzeldüngung in der modernen Landwirtschaft entwickelt. Im Vergleich zur herkömmlichen Düngung liegt die Bedeutung von Blattdünger nicht nur in der Effizienz – der direkten Aufnahme von Nährstoffen über die Spaltöffnungen und Kutikeln der Blätter –, sondern auch in der Präzision – er kann schnell spezifische Nährstoffe bei Nährstoffmangelerscheinungen von Pflanzen ergänzen. Darüber hinaus wird Blattdünger bei rauen Bodenverhältnissen (z. B. salzhaltigen, alkalischen Böden oder versauerten Böden) oder beschädigten Pflanzenwurzeln (z. B. durch Staunässe, Krankheiten und Schädlinge) zu einer Erste-Hilfe-Maßnahme, um das Pflanzenwachstum aufrechtzuerhalten.


Trotz der erheblichen Vorteile von Blattdüngern hängt ihre Wirksamkeit stark von der wissenschaftlich fundierten Anwendungstechnik ab. In der Praxis kommt es häufig zu Blattbrand, Blüten- und Fruchtabfall oder negativen Auswirkungen durch falschen Anwendungszeitpunkt, zu hohe Konzentration oder falsche Methoden. Daher ist die systematische Beherrschung der Blattdünger-Anwendungstechnik der Schlüssel zur Ertragssteigerung und Qualitätsverbesserung. Dieser Artikel analysiert umfassend die Kerntechnologien der Blattdüngeranwendung von den Grundlagen bis hin zu praktischen Schlüsselpunkten und bietet landwirtschaftlichen Erzeugern wissenschaftliche Anleitung.


Grundkonzepte der Blattdüngung

I. Definition von Blattdüngern


Blattdünger ist eine Düngemittelart, die durch Aufsprühen auf die Blattoberfläche von Nutzpflanzen die für das Pflanzenwachstum benötigten Nährstoffe ergänzt. Im Gegensatz zur traditionellen Wurzeldüngung überwindet er die Einschränkungen der Nährstoffaufnahme im Bodenumfeld und nutzt die Blätter als „Nährstoffzufuhr“, um Nährstoffe durch die Nagelhautpenetration und die stomatäre Aufnahme direkt in die Pflanzen zu transportieren. Mit der steigenden Nachfrage nach Präzisionsdüngung in der modernen Landwirtschaft haben sich Blattdünger zu einem eigenständigen Düngesystem mit verschiedenen Nährstoffarten und funktionellen Eigenschaften entwickelt.


II. Klassifizierung der Hauptbestandteile von Blattdüngern


(1) Makronährstoff-Blattdünger


Mit Stickstoff (N), Phosphor (P) und Kalium (K) als Hauptbestandteilen dienen sie zur schnellen Ergänzung der für das Pflanzenwachstum benötigten Grundnährstoffe.


Beispiele:


• Stickstoffreiche Blattdünger: Mit Harnstoff, Ammoniumstickstoff usw. fördern sie das Blattwachstum in der Keimlingsphase von Nutzpflanzen. Beispielsweise kann das Besprühen während der Bestockungsphase von Reis die Anzahl der wirksamen Blätter erhöhen.


• Phosphorreiche Blattdünger: Mit Kaliumdihydrogenphosphat und Ammoniumpolyphosphat als Kern kann die Anwendung während der Blütezeit die Blütenknospendifferenzierung fördern und so den Fruchtansatz bei Nutzpflanzen wie Tomaten und Erdbeeren verbessern.


• Kaliumreiche Blattdünger: Diese enthalten häufig Kaliumnitrat und Kaliumsulfat. Das Besprühen während der Fruchtentwicklungsphase kann die Zuckeranreicherung beschleunigen.


(2) Mittel- und Spurenelement-Blattdünger


Entwickelt für Nährstoffmangelsymptome bei Mittel- und Spurenelementen wie Calcium (Ca), Magnesium (Mg), Bor (B), Zink (Zn) und Eisen (Fe):


• Calcium-Magnesium-Typ: Orbitol-Calcium, chelatiertes Magnesium usw. beugt Blütenendfäule bei Tomaten und Stippigkeit bei Äpfeln vor und fördert gleichzeitig die Blattphotosynthese.


• Bor-Zink-Typ: Eine Verbindung aus Borsäure und Zinksulfat. Das Besprühen während der Blütezeit fördert die Verlängerung der Pollenschläuche und reduziert das Phänomen der „Blüte ohne Fruchtbildung“ bei Zitrusfrüchten.


• Eisen-Mangan-Typ: EDTA-chelatiertes Eisen und Mangansulfat zur Korrektur von Blattchlorose bei Kulturen auf alkalischen Böden.


(3) Organische Blattdünger


Hergestellt aus natürlichen organischen Materialien wie Aminosäuren, Huminsäuren und Algenextrakten:


• Aminosäure-Blattdünger: Hydrolysiert aus tierischen und pflanzlichen Proteinen, enthält 18 verschiedene Aminosäuren. Das Spritzen bei niedrigen Temperaturen kann die Kälteresistenz der Pflanzen erhöhen, beispielsweise bei Gewächshausgemüse im Winter.


• Huminsäure-Blattdünger: Gewonnen aus verwitterter Stein- oder Braunkohle, verbessert die Durchlässigkeit der Blattzellmembranen und reduziert die Wasserverdunstung bei der Anwendung in trockenen Gebieten.


• Algen-Blattdünger: Reich an Algenpolysacchariden und Auxinen, fördert die Wurzelentwicklung und wird häufig während der Fruchtentwicklungsphase von Obstbäumen eingesetzt, um die Fruchtqualität zu verbessern.


(4) Weitere funktionelle Blattdünger


Kombinationsprodukte mit Nährstoffergänzung und Spezialfunktionen:


• Stressresistente Blattdünger: Mit Inhaltsstoffen wie Abscisinsäure und Salicylsäure. Das Besprühen nach Katastrophen wie Dürre oder Überschwemmung kann die Transpiration der Pflanzen reduzieren und die Erholung fördern.


• Regulierende Blattdünger: Mit Wachstumsregulatoren (wie Brassinolid), die in Kombination mit Blattdüngern übermäßiges Wachstum kontrollieren können. Beispielsweise kann das Besprühen während der Knospenphase von Baumwolle das Wachstum unnötiger Knospen reduzieren.


• Biostimulierende Blattdünger: Mit mikrobiellen Metaboliten angereichert, können diese die Enzymaktivität der Blätter aktivieren und die Nährstoffaufnahme der Pflanzen verbessern.


III. Eigenschaften von Blattdüngern


(1) Schnelle Aufnahme


Die Nährstoffaufnahme durch Blätter ist deutlich höher als durch Wurzeln. Beispielsweise dauert es 7–10 Tage, bis Kaliumdünger nach der Düngung von den Wurzeln zu den Blättern transportiert wird, während Kaliumionen innerhalb von 2–4 Stunden nach der Blattdüngung in den Mesophyllzellen nachweisbar sind. Diese schnelle Aufnahme macht Blattdünger besonders wichtig für die Notfallbehandlung von Nährstoffmangel in Pflanzen.


(2) Direkte Wirkung


Nährstoffe gelangen direkt über die Blätter in den Stoffwechsel der Pflanze, wodurch Verluste wie Bodenfixierung und Auswaschung vermieden werden. Diese „Direktwirkung“ eignet sich besonders für den Einsatz in salzhaltigen und alkalischen Böden. Bei einem zu hohen pH-Wert des Bodens, der zur Fixierung von Elementen wie Eisen und Zink führt, kann die Blattdüngung die Bodenbarrieren durchbrechen und den Bedarf der Pflanzen direkt decken.


(3) Niedrige Dosierung und hohe Effizienz


Am Beispiel von Kelewells Produkt Kaliumdihydrogenphosphat beträgt die Dosierung für die Blattdüngung nur 100–200 Gramm pro µl, was 1/5 bis 1/10 der Wurzeldüngermenge entspricht. Dennoch kann eine vergleichbare Ertragssteigerung erzielt werden. Das Input-Output-Verhältnis ist deutlich höher als bei herkömmlicher Düngung.


(4) Hohe Zielgenauigkeit


Der Nährstoffbedarf kann präzise an die jeweilige Wachstumsphase der Pflanzen angepasst werden: Stickstoffdünger für das Wachstum in der Keimlingsphase, Bordünger für die Bestäubung während der Blütezeit und Kaliumdünger für die Reifung während der Fruchtentwicklung. Diese gezielte Düngung reduziert Nährstoffverluste und das Risiko einer Bodenverschmutzung erheblich.


Prinzipien der Blattdüngung

Wie der Name schon sagt, wirken Blattdünger auf die Blattoberfläche. Wir wollen zunächst den Aufbau von Pflanzenblättern und die Nährstoffaufnahme durch das Laub verstehen.


I. Aufbau und Absorptionsfunktion von Pflanzenblättern


(1) Die Rolle der Stomata als Nährstoffkanal


Die auf der Blattoberfläche verteilten Stomata dienen als Hauptzugang für die Aufnahme von Blattdünger. Jeder Quadratmillimeter Blatt enthält etwa 50–500 Stomata, deren Öffnungs- und Schließzustand die Nährstoffaufnahmeeffizienz direkt beeinflusst. Die Stomata sind von zwei Schließzellen umgeben. Bei geeigneter Luftfeuchtigkeit (60–80 %) und einer Temperatur von 20–28 °C öffnen sich die Stomata maximal. Das Ausbringen von Blattdüngern zu diesem Zeitpunkt ermöglicht den Nährstoffen einen schnellen Eintritt durch die Stomata in die Mesophyllzellen.


(2) Permeabilitätsmechanismus der Kutikula


Neben den Spaltöffnungen können Blattdünger auch über Mikroporen in der Blattkutikula aufgenommen werden. Die Kutikula besteht aus Lipiden, die für wasserlösliche Nährstoffe wenig durchlässig sind, fettlösliche Substanzen (wie chelatierte Spurenelemente und aminosäurebasierte Düngemittel) jedoch leichter aufnehmen. Studien haben gezeigt, dass Blattdünger mit Tensiden die Oberflächenspannung der Lösung verringern, die Kutikulaporen erweitern und die Nährstoffdurchlässigkeit verbessern können.


II. Absorptions- und Transportmechanismen von Blattdüngern


(1) Transfer von der Blattoberfläche ins Zellinnere


Nach dem Versprühen von Blattdünger bildet sich zunächst ein Flüssigkeitsfilm auf der Blattoberfläche. Durch die Verdunstung des Wassers steigt die Nährstoffkonzentration an und gelangt über folgende Wege in die Zellen:


• Stomatale Absorption: Wasserlösliche Ionen (wie Kaliumionen und Nitrationen) diffundieren mit Wasser durch die Stomata in die Zwischenräume der Mesophyllzellen und gelangen dann durch die Zellwand ins Zytoplasma.


• Cuticula-Penetration: Fettlösliche Moleküle (wie Huminsäure und Alginsäure) durchdringen direkt die Lipiddoppelschicht der Cuticula und gelangen in die Epidermiszellen.


Am Beispiel von Kaliumdihydrogenphosphat können Phosphationen innerhalb von 30 Minuten nach dem Sprühen durch die Stomata in die Mesophyllzellen gelangen. Nach 6 Stunden ist eine deutliche Ansammlung in den Leitbündeln der Blattadern erkennbar und der Transport zum kräftigen Apikalmeristem ist innerhalb von 24 Stunden abgeschlossen.


(2) Leitungswege in Pflanzen


Nährstoffe, die in die Blätter gelangen, werden über folgende Systeme durch die Pflanze transportiert:


• Symplastischer Transport: Nährstoffe werden innerhalb lebender Zellen durch Plasmodesmen zwischen Zellen übertragen, wobei hauptsächlich kleine organische Moleküle (wie Aminosäuren und Saccharose) transportiert werden.


• Apoplastischer Transport: Der Transport erfolgt über Xylem- und Phloemgefäße in Zellwänden und Interzellularräumen und dient als Haupttransportweg für Mineralstoffe (wie Stickstoff, Phosphor und Kalium).


Die Mobilität verschiedener Elemente variiert: Kalium, Stickstoff usw. können im Phloem bidirektional transportiert werden und gelangen von alten zu neuen Blättern. Kalzium, Eisen usw. hingegen haben eine geringe Mobilität im Phloem und sind hauptsächlich auf den unidirektionalen Transport im Xylem angewiesen. Daher treten bei Kalziummangel die Symptome zuerst in jungen Blättern auf, und für eine wirksame Linderung ist eine direkte Besprühung der jungen Blätter mit Kalziumdünger erforderlich.


III. Synergie und Komplementarität zwischen Blatt- und Wurzeldüngung


(1) Funktionale Synergie: Aufbau eines dreidimensionalen Nährstoffnetzwerks


Die Wurzeldüngung dient als Grundversorgung und liefert kontinuierliche und stabile Nährstoffquellen für Nutzpflanzen, während die Blattdüngung als präzise Ergänzung dient und eine Komplementarität bildet:


• Langanhaltende Wirkung der Wurzeldüngung: Nach der Aufnahme durch die Wurzeln können organische Düngemittel, Mehrnährstoffdünger usw. langsam im Boden freigesetzt werden, um den Grundbedarf der Nutzpflanzen während der gesamten Wachstumsphase zu decken.


• Notfallreaktion der Blattdüngung: In kritischen Nährstoffbedarfsphasen von Nutzpflanzen (z. B. während der Keimphase von Reis und der Fruchtentwicklungsphase von Obstbäumen) können Blattdünger den Spitzenbedarf an Nährstoffen schnell ergänzen und so Ertragseinbußen durch verzögerte Wurzelaufnahme vermeiden.


(2) Komplementarität der Umwelt: Bodenbeschränkungen überwinden


Wenn das Bodenmilieu die Wurzelaufnahme ungünstig macht, bieten Blattdünger einzigartige Vorteile:


• Salzig-alkalisches Bodenmilieu: Ein hoher pH-Wert des Bodens bindet Elemente wie Eisen und Zink und verringert so die Wurzelaufnahme. Blattdüngung mit chelatierten Mikronährstoffen kann Bodenbarrieren umgehen und den Bedarf der Pflanzen direkt decken.


• Wurzelschäden: Wenn die Wurzelaufnahmefunktion durch Staunässe, Krankheiten, Schädlinge oder Pestizidschäden geschwächt ist, kann die Blattdüngung mit Aminosäure-Blattdüngern den Nährstoffbedarf der Pflanze teilweise decken und so Zeit für die Wurzelerholung gewinnen.


(3) Effizienzoptimierung: Reduzierung von Nährstoffverlusten


Die Kombination beider Methoden kann die Nachteile einzelner Düngemethoden minimieren:


• Wurzeldüngung ist anfällig für Verluste durch Auswaschung und Fixierung, während die Nährstoffe aus Blattdüngern direkt in die Blätter gelangen und so die Nutzungseffizienz deutlich verbessern.


Die Blattdüngung ist nur für kurze Zeit wirksam und muss mit der Wurzeldüngung kombiniert werden, um eine kontinuierliche Nährstoffversorgung zu gewährleisten.


Durch diesen synergetischen Mechanismus entwickelt die moderne Landwirtschaft schrittweise ein dreidimensionales Düngesystem aus Wurzelbasis und Blattdüngung, das die Nährstoffeffizienz maximiert und gleichzeitig den Ertrag sichert.


Wichtige Techniken zur Blattdüngung

I. Anwendungszeitpunkt


1. Kritische Wachstumsphasen von Nutzpflanzen


  • Keimlingsphase: In der frühen Keimlingsentwicklung ist das Wurzelsystem noch nicht gut ausgebildet. Blattdüngung mit Aminosäuren oder Huminsäuren kann die Wurzeldifferenzierung fördern.


  • Blütephase: In dieser Phase steigt der Bedarf an Mikronährstoffen wie Bor und Zink. Die Anwendung von Mehrnährstoff-Blattdüngern mit Bor und Zink 7–10 Tage vor der Blüte kann die Bestäubungsrate erhöhen.


  • Fruchtansatzphase: Die Gabe von Sekundärnährstoffen wie Kalzium und Magnesium ist entscheidend, um physiologische Störungen zu reduzieren.


  • Fruchtwachstumsphase: Kaliumreiche Blattdünger sind unerlässlich. Beispielsweise kann die Anwendung von Monokaliumphosphat (MKP) auf Trauben während der Fruchtwachstumsphase den Zuckergehalt um 1,5–2 Grad Brix erhöhen.


  • Reifephase: Die Anwendung von Kalziumdüngern etwa 20 Tage vor der Ernte kann die Festigkeit der Früchte verbessern und die Lagerfähigkeit verlängern.


2. Optimale Umgebungsbedingungen


  • Temperatur: Die optimale Temperatur für die Blattdüngung liegt bei 15–28 °C. Hohe Temperaturen (> 30 °C) können zu schneller Verdunstung des Spritzmittels führen, die Konzentration erhöhen und Blattbrand verursachen. Niedrige Temperaturen (< 10 °C) verringern die physiologische Aktivität der Blätter und die Nährstoffaufnahme.


  • Lichtverhältnisse: Vermeiden Sie das Spritzen bei intensiver Sonneneinstrahlung. Die ideale Zeit ist morgens (9–10 Uhr), nachdem der Tau getrocknet ist, oder abends (16–18 Uhr), wenn die Lichtintensität moderat und die Stomata geöffnet sind.


  • Luftfeuchtigkeit: Der optimale Bereich liegt bei 60–80 % relativer Luftfeuchtigkeit. Bei Trockenheit kann eine Vorbefeuchtung die Aufnahme verbessern.


II. Auswahl der Düngemittelarten


Nach Pflanzenart


  • Getreide: Verwenden Sie für Reis und Weizen ausgewogene N-P-K-Blattdünger. MKP wird während der Rispenbildungsphase angewendet.


  • Marktfrüchte: Bei Baumwolle sollten Bor- und Kaliumdünger während der Knospen- und Kapselbildung eingesetzt werden, um den Kapselabfall zu reduzieren. Bei Tee erhöht die Blattdüngung mit Aminosäuredünger während der Knospenphase den Aminosäuregehalt in frischen Blättern.


  • Obstbäume: Bei Zitrusfrüchten sollten stickstoffreiche Dünger während des Frühjahrsaustriebs eingesetzt werden, um das Triebwachstum zu fördern, und kaliumreiche Dünger während der Fruchtbildung. Das Besprühen von Trauben mit Kaliumphosphit während des Farbwechsels fördert die Anthocyansynthese.


  • Gemüse: Blattgemüse benötigt stickstoffreiche Dünger während des Wachstums, während Fruchtgemüse von Kalium- und Kalziumdüngern während der Fruchtbildungsphase profitiert.


  • Blumen: Bei Blattpflanzen sollten Stickstoff-Magnesium-Dünger während des Wachstums eingesetzt werden. Bei Blühpflanzen sollten Phosphor-Kalium-Dünger vor der Blüte eingesetzt werden – beispielsweise fördert das Besprühen von Rosen mit MKP während der Knospenphase die Blüte.


III. Anwendungsmethoden


1. Bestimmung der Spritzkonzentration


Makronährstoffdünger:


  • Harnstoff: 0,5–2 % (0,5–1 % im Keimlingsstadium, 1–2 % bei ausgewachsenen Pflanzen)


  • MKP: 0,2–0,5 % (niedrigerer Bereich während der Blüte, höherer Bereich während der Fruchtbildung)


Sekundär- und Mikronährstoffdünger:


  • Calcium (z. B. Calciumzuckeralkohol): 1–2 %


  • Bor (z. B. Borsäure): 0,1–0,2 %


  • Eisen (z. B. EDTA-Chelateisen): 0,05–0,1 %


2. Zielbereiche besprühen


  • Blattoberflächen: Die Blattunterseite hat 30–50 % mehr Spaltöffnungen als die Blattoberseite und ist dadurch für die Aufnahme von Nährstoffen effektiver. Besprühen Sie vorrangig die Blattunterseiten.


  • Junge vs. alte Blätter: Junge Blätter haben eine hohe Stoffwechselaktivität und eine starke Aufnahmefähigkeit, aber eine kleinere Oberfläche. Ältere Blätter haben dickere Kutikeln und eine geringere Aufnahmefähigkeit. Konzentrieren Sie sich in aktiven Wachstumsphasen auf junge Blätter (z. B. Zitrus-Frühlingstriebe); in späteren Phasen sollten auch ältere Blätter behandelt werden, um die Anreicherung photosynthetischer Produkte zu erhöhen (z. B. Besprühen von Reisfahnenblättern während der Kornfüllung).


  • Früchte und andere Organe: Einige Blattdünger können direkt auf die Fruchtoberfläche gesprüht werden. Beispielsweise kann das Besprühen von Trauben mit Anthocyan-Promotoren während des Farbwechsels die Farbgleichmäßigkeit um bis zu 40 % verbessern. Die direkte Anwendung von Kalziumdünger auf Tomatenfrüchten während des Wachstums kann die Blütenendfäule reduzieren.


3. Anwendungshäufigkeit


Nach Pflanzenart:


  • Blattgemüse: Bei kurzen Wachstumszyklen reichen 2–3 Anwendungen aus. Beispielsweise einmal während der Keimlingsphase und einmal während des Wachstumsmaximums sprühen.


  • Obstbäume: 4–6 Anwendungen während des Wachstumszyklus erforderlich. Bei Äpfeln vor und nach der Blüte, während des Fruchtwachstums und vor der Ernte anwenden.


Anwendungsintervall:


  • Die meisten Blattdünger: alle 7–10 Tage (z. B. MKP alle 7 Tage während der Gurkenfruchtbildung sprühen).


  • Mikronährstoffdünger: alle 15–20 Tage (z. B. Bor einmal im Monat auf Weintrauben sprühen).


Vorsichtsmaßnahmen bei der Anwendung von Blattdünger

I. Klimatische Aspekte


1. Vermeiden Sie das Sprühen bei hohen Temperaturen und intensiver Sonneneinstrahlung


Bei Temperaturen über 30 °C verdunstet das Wasser in der Düngerlösung schnell, wodurch die Konzentration zunimmt und Blattbrand entsteht. Die optimale Sprühzeit ist 9–10 Uhr oder 17–19 Uhr, wenn die Blattoberflächentemperatur 8–10 °C niedriger ist als mittags. Dies verlängert die Verweilzeit des Sprühmittels auf 2–3 Stunden und erhöht die Nährstoffaufnahme um über 40 %.


2. Vermeiden Sie das Sprühen vor Regen


Vom Sprühen von Blattdüngern 1–2 Stunden vor Regen wird dringend abgeraten, da Regenwasser Nährstoffe von der Blattoberfläche auswäscht. Bei unerwartetem Regen sollte 2–3 Tage nach dem Regen eine zusätzliche Sprühung mit der Hälfte der ursprünglichen Dosierung erfolgen. Bei länger anhaltender Bewölkung und Regen kann die hohe Blattfeuchtigkeit zu Schimmelbildung in der Düngerlösung führen. In solchen Fällen sollte die Blattdüngung ausgesetzt und durch eine Bodendüngung ersetzt werden.


3. Vermeiden Sie das Sprühen bei niedrigen Temperaturen


Bei Temperaturen unter 10 °C nimmt die Aktivität der Blattzellen ab und die Spaltöffnungen schließen sich. Dies führt zu einer schlechten Nährstoffaufnahme. Darüber hinaus kann ein längerer Verbleib des Düngers auf den Blättern bakterielle Erkrankungen begünstigen.


II. Verträglichkeit von Düngemittelmischungen


1. Verträglichkeit verschiedener Blattdünger


Vermeiden Sie die Mischung von sauren und alkalischen Düngemitteln: Die Mischung von Monokaliumphosphat (sauer) mit Calcium-Magnesium-Düngemitteln (alkalisch) führt zu Calciumphosphatausfällungen, wodurch die Nährstoffe unwirksam werden und die Sprühdüse verstopfen kann.


Kation-Anion-Antagonismus: Beispielsweise kann die Mischung von Zinkdüngern (Kationen) mit Phosphatdüngern (Anionen) zu Zinkphosphatausfällungen führen und die Verfügbarkeit beider Nährstoffe verringern. Die richtige Vorgehensweise ist die getrennte Anwendung im Abstand von 5–7 Tagen oder die Verwendung von chelatisiertem Zink (z. B. EDTA-Zn), das ohne nennenswerten Antagonismus mit Phosphaten gemischt werden kann.


2. Grundsätze für die Mischung von Blattdüngern mit Pestiziden


Abgestimmte pH-Werte: Blattdünger und Pestizide sollten ähnliche pH-Werte aufweisen. Beispielsweise kann Imidacloprid (sauer) mit Monokaliumphosphat (sauer) gemischt werden, während Bordeauxbrühe (alkalisch) nicht mit sauren Blattdüngern gemischt werden darf.


Mischreihenfolge: Blattdünger immer zuerst verdünnen, dann Pestizide in der folgenden Reihenfolge hinzufügen: Wasser → Blattdünger → Spritzpulver → Suspensionen → Emulsionskonzentrate → Adjuvantien.


Falsche Kombinationen, die zu vermeiden sind: Das Mischen von Kupferhydroxid mit magnesiumhaltigen Blattdüngern kann Magnesiumhydroxidniederschläge bilden; das Mischen von Schwefelkalk mit stickstoffhaltigen Blattdüngern kann Ammoniakgas freisetzen und Blattbrand verursachen.


3. Gefahren durch falsches Mischen


Verringerte Wirksamkeit von Düngemitteln/Pestiziden: Die Mischung von Harnstoff mit Bordeauxbrühe führt dazu, dass Kupferionen an Amidgruppen des Harnstoffs binden, was sowohl die fungizide Wirkung als auch die Stickstoffverwertungseffizienz verringert.


Phytotoxizität: Die Mischung emulgierbarer Pestizidformulierungen mit Blattdüngern in hohen Konzentrationen kann die Blattkutikula schädigen. Beispielsweise verursachte ein Landwirt, der Blattdünger mit Organophosphat-Pestiziden in der empfohlenen Dosierung mischte, aufgrund von Nagelhautschäden große ölartige Flecken auf Baumwollblättern.


III. Häufige Missverständnisse


1. Blattdünger kann Bodendüngung nicht ersetzen


Manche Landwirte glauben, Blattdünger wirke schnell und verzichten deshalb auf Bodendüngung. Tatsächlich haben Blattdünger eine kurze Wirkungsdauer (7–10 Tage) und werden nur in einem Zehntel der Dosierung von Bodendüngern pro Hektar ausgebracht. Damit kann der Nährstoffbedarf der Pflanzen über die gesamte Saison nicht gedeckt werden. Der richtige Ansatz kombiniert Grunddünger, Topdressing und Blattspritzung.


2. Höhere Konzentration bedeutet nicht bessere Ergebnisse


Übermäßige Konzentrationen können zu Düngeschäden führen. Verschiedene Kulturen haben unterschiedliche Toleranzgrenzen, daher müssen die Anwendungskonzentrationen entsprechend angepasst werden.


3. Nicht alle Wachstumsstadien sind für die Blattdüngung geeignet


Pflanzen reagieren besonders empfindlich auf Blattdünger während der Blüte und im frühen Fruchtstadium. Unsachgemäße Anwendung in diesen Phasen kann zum Abfallen von Blüten oder Früchten führen.


4. Wichtigkeit der gezielten Besprühung


Beim Besprühen nur der Blattoberseite wird die Tatsache außer Acht gelassen, dass die Blattunterseite Nährstoffe besser aufnimmt. Richten Sie die Düse beim Besprühen nach oben, um von unten zu sprühen und sicherzustellen, dass die Blattunterseite gleichmäßig bedeckt ist.


Abschluss

Als Kerntechnologie der Präzisionsdüngung in der modernen Landwirtschaft hat die Blattdüngung den Engpass der traditionellen Wurzeldüngung, der durch die Bodenverhältnisse eingeschränkt war, effektiv durchbrochen. Dank ihrer Eigenschaften wie direkter Nährstoffzufuhr, hoher Effizienz und Kontrollierbarkeit bietet sie insbesondere in der wichtigsten Wachstumsphase von Nutzpflanzen und unter widrigen Bedingungen einzigartige Vorteile.


Aus technischer Sicht muss ihre Wirksamkeit strikt dem Prinzip der „dreifachen Präzision“ folgen: präzise Bestimmung des Sprühzeitraums, präzise Kontrolle des Konzentrationsverhältnisses und präzise Lokalisierung des Wirkbereichs. Sie verbessert die Nährstoffausnutzung, verringert das Risiko der Bodenversalzung und bietet grundlegende technische Unterstützung für Gewichtsreduzierung und Effizienzsteigerung sowie eine umweltfreundliche Landwirtschaft. Für Landwirte ist die Beherrschung der Blattdünger-Anwendungstechnologie nicht nur eine unabdingbare Lösung, um der Verschlechterung der Ackerlandqualität entgegenzuwirken, sondern auch ein wichtiger Schritt in die neue landwirtschaftliche Ära.


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