Düngemittelmarktbericht – Ende August 2025
- Fernando Chen

- 1. Sept.
- 4 Min. Lesezeit
I. Ammoniumsulfatmarkt: International und national stabil
Gesamttrend:
Der internationale Ammoniumsulfatmarkt blieb stabil, getragen vom Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage: In den wichtigsten Produktionsregionen sind die Lagerbestände ausreichend, der Verbrauch zeigt keine drastischen Veränderungen; in den meisten Agrarregionen ist die Hauptsaison für die Aussaat beendet, wodurch die Nachfrage nach Düngemitteln deutlich nachgelassen hat; es gibt keine neuen Kostenimpulse auf den internationalen Märkten, keine klaren Aufwärts- oder Abwärtsfaktoren. Käufer agieren vorsichtig, aber aktiv, wobei Angebot und Verbrauch im Monatsverlauf voraussichtlich im Gleichgewicht bleiben.
Regionale Entwicklung:
Region | Marktentwicklung | Angebot | Nachfrage/Kaufverhalten | Sonstiges |
Indien | Preise in der ersten Augustwoche stabil; moderater Handel | Stabile inländische Produktion + Importe aus China/Asien; geplante Ankünfte im August sichern Kontinuität; keine größeren Störungen in der Hafenlogistik | Bauern kaufen für Kharif-Kulturen (Reis, Mais); Händler kaufen regelmäßig ohne spekulative Lagerhaltung | Markt bleibt vorsichtig ausgeglichen |
China | Schwache Nachfrage, ausreichende Bestände, stabile Preise | Stabile Produktion der Kokereianlagen | Wenig Nachfrage aus der nachgelagerten Industrie; Käufer greifen auf günstigere Substitute zurück; langsame Geschäfte | Exportgeschäft zurückhaltend, geringes Auslandinteresse |
USA | Fundamentale Stabilität | Stabile Inlandproduktion; zeitgerechte Lieferungen aus Ostasien/Europa | Nachfrage aus Landwirtschaft (Mais/Soja) stabil; industrielle Nutzung normal; disziplinierte Käufe ohne Spekulation | Schwache Exporte nach Lateinamerika |
Ausblick:
In den kommenden Monaten könnte es zu Schwankungen kommen. Eine Erholung der Düngemittelnachfrage könnte die Preise anheben, doch anhaltende geopolitische Spannungen werden die Marktrichtung beeinflussen.
II. Chinesischer Kalimarkt: Neue Preise, stabil mit leichten Anpassungen
(1) Gesamttrend
Der chinesische Kalimarkt zeigte sich im Wesentlichen stabil, mit leichten Anpassungen unter dem Einfluss des Auslaufens der Herbstdüngesaison und branchenspezifischer Entwicklungen. Für inländisches Kaliumchlorid wurden neue Regelungen eingeführt. Kaliumsulfat war aufgrund ungleichmäßiger Wiederaufnahmen knapp, mit schwachen Transaktionen. Kurzfristig könnten Wartungen die KCl-Produktion verringern, während erwartete Importe den Höchstpreisen Druck verleihen. Mit zunehmender Kaliumsulfat-Kapazität dürfte sich das Angebot-Nachfrage-Verhältnis einpendeln. Insgesamt dominierte Stabilität, mit nur geringem Preisspielraum.
(2) Entwicklung nach Produkttyp
Kaliumchlorid (KCl):
Inländisches KCl: Angebot vor allem an NPK-Fabriken; Herbstdüngen neigt sich dem Ende zu, Nachfrage schwächer; einige Anlagen gehen im September in Wartung, wodurch die Produktion sinkt und das Angebot gestützt wird.
Import-KCl: Kaum neue Lieferungen in Häfen, geringe Vertragserfüllung; Lagerbestände auf historischen Tiefständen, zirkulierende Mengen knapp. Preise: 60 % Laos-Kali RMB 3050–3300/t; 62 % Weißkali RMB 3150–3520/t; regionale Unterschiede.
Grenzhandel: Teilweise ausreichende Mengen im August; Händler verkaufen im Voraus (vor allem Granulat für Export); leichte Erholung der Bahnlieferungen per China-Europa-Zug; 62 % Weißkali im Grenzhandel RMB 3150–3220/t.
Kaliumsulfat (K₂SO₄):
Allgemein: Geringe Schwankungen; Ressourcenproduzenten planen Wiederanläufe ab September; aktuell geringe verfügbare Mengen; schwache Nachfrage seitens NPK-Fabriken, ruhige Geschäfte, regionale Preisunterschiede, Herstellerpreise unverändert.
Mannheim-Verfahren: Niedrige Auslastung (hohe KCl-Kosten, Verlust bei Salzsäure als Nebenprodukt); Preise vorerst stabil.
(3) Kurzfristiger Ausblick
Handelspreise bleiben vorerst stabil. Erwartete neue Importlieferungen könnten das Angebot erhöhen. Höhere Verkaufsbereitschaft mancher Händler führt zu leicht höheren Umsätzen. Schwache NPK-Nachfrage und steigende Importerwartungen könnten Spitzenpreise etwas lockern, doch Wartungsstillstände begrenzen den Spielraum. Markt befindet sich in saisonaler Übergangsphase.
III. Schwefelmarkt: Marokko-Importe -19 %, Chinas Hafenbestände sinken
(1) Marokko-Importe (1. Halbjahr 2025)
Importdaten: Laut GTT 3,55 Mio. t, -19 % gegenüber Vorjahr. 2024 Rekordimporte von 8,29 Mio. t. Prognose 2025: knapp 7 Mio. t.
Herkunft: Verträge v. a. mit Kasachstan (1,7 Mio. t, -28 %), VAE (1,23 Mio. t, -1 %); Saudi-Arabien 379.000 t (-9 %), Katar von 155.000 t (H1 2024) auf null.
Bestände & Kapazität: Rekordimporte 2024 hatten Lager aufgebaut, doch im H1 2025 weitgehend aufgebraucht (neue Schwefelverbrennungsanlagen liefen hoch). Neue Kapazitäten in den kommenden 2 Jahren, u. a. Jorf Lasfar (187.000 t Schwefelverbrauch/Jahr, Inbetriebnahme Mitte 2026).
(2) Chinesischer Schwefelmarkt (22.–28. August 2025)
Lager & Handel: Hafenbestände 2,32 Mio. t, -100.000 t ggü. Vorwoche. Starke Spotgeschäfte zu Wochenbeginn, Mitte schwächere Nachfrage. Einige Händler verkauften unter Druck; Preis fiel auf RMB 2590/t.
Ausblick: Hohe Auslastung der Abnehmer, Bestandsabbau setzt sich fort. Steigende USD-Preise stützen Importkosten. Kurzfristig Preise eher steigend als fallend.
IV. Phosphatdünger / Phosphatmarkt: Schwache Inlandsnachfrage, DAP-Exporte besser als MAP (22.–28. August 2025)
(1) Rohstoffmärkte
Rohstoff | Preisentwicklung | Angebot & Handel | Ausblick |
Phosphatgestein | Stabil | Stabile Auslieferungen, September-Aufträge gesichert; NPK-Anlagen laufen bei ~60 %; Nord: Engpässe durch Umweltschutz, Süd: etwas schwächer (Lager Guizhou ↑, Transporte Sichuan ↑) | Preise stabil, begrenzte Schwankungen |
Schwefelsäure | Stabil/regional unterschiedlich | Yunnan ↑ durch Düngemittel; Guangdong: Anlagen in Wartung, später Neustart; Zentralchina: leichter Rückgang wegen Lageraufbau; Nordost: ↑ durch knappe Versorgung | Regional differenziert, Nachfrage von Phosphatdüngern stützt |
Synthetisches Ammoniak | Schwach | Preise in Zentralchina ↓, Shandong nur Grundbedarf; Überangebot → Käufermarkt; schwache Nachfrage | Kurzfristig obere Preisniveaus weiter schwach; regionale Unterschiede bleiben |
(2) Phosphatdünger-Markt
Inland: Schwacher Handel; hohe Schwefelpreise erhöhen Kosten, dennoch Gewinne → keine Kürzung der Produktion. Nordost in Wartestellung, Einkäufe verzögert. Hohe Auslastung → steigende Lager. Händler zurückhaltend.
Export: Nach zweiter Quotenrunde bessere Stimmung bei DAP als bei MAP. Internationale Nachfrage verhalten (mehr Exportpotenzial aus China → Abwarten), aber Hauptabnehmer zeigen feste Nachfrage → DAP-Geschäfte akzeptabel. MAP in Südamerika schwach.
(3) Zweite Exportquote & MAP-Entwicklung
Quote: Fokus auf DAP, MAP-Anteil gering; insgesamt wohl >100.000 t, deutlich weniger als erste Runde.
MAP-Preise & Daten:
Preise: Bis Juni ↑, FOB (11-44) Ende Juni USD 590/t (+20 % J/J, wegen Exportpause + Vorräte Südamerika). Seit Juli schwankend, aktuell USD 565/t (unter Export-Mindestpreis, schwache Transaktionen).
Daten: Jan–Jul 601.000 t (-49,4 % J/J). Nach Lockerung im Mai: Jun–Jul ↑ M/M. Erste Quote weitgehend erfüllt.
Ausblick: Q3-Export evtl. ↑ (Quote + Saison-Nachfrage), aber schwache Nachfrage und fallende Preise limitieren. Preise schwanken eng (Kosten stützen, Nachfrage begrenzt). Hohe Kosten + Quote stabilisieren.
V. Indische Medien warnen: Chinesische Exportbeschränkungen belasten Indiens Agrarmarkt
(1) Abhängigkeit
Indien stark abhängig von China bei Spezialdüngern: 80 % direkt, 15 % indirekt über chinesische Kanäle. Abhängigkeit nimmt zu.
(2) Chinas Regulierung & Indiens Reaktion
China: Steuerung meist durch höhere Inspektionsstandards, Verzögerungen bei der Zollabfertigung, keine direkten Verbote.
Indien: Käufer tätigen Großkäufe in Zeitfenstern; SFIA-Mitglieder koordinieren globale Lieferketten.
(3) Markteinfluss
Preise: Trotz Reserven erwartet der Markt starke Preissteigerungen. Bereits Anfang 2025 führten Chinas Maßnahmen zu +40 % weltweit.
Risiken: September = globale Hochsaison für Spezialdünger (Tröpfchenbewässerung, Gartenbau). Hohe Nachfrage + strengere Exportkontrollen belasten Landwirte durch höhere Kosten. Gewinnmargen sinken.
Fazit
Im August 2025 zeigten sich globale und nationale Düngemittelmärkte „teilweise stabil, strukturell unterschiedlich“.
Preise: Mehrheit stabil. Ammoniumsulfat stabil global & national; Kalisalze leicht angepasst; Schwefel/Phosphatgestein durch Angebot knapp; Ammoniak & MAP schwach durch geringe Nachfrage. Regionale Abweichungen durch Ungleichgewichte.
Angebot/Nachfrage: Gleichgewicht zentral. Ammoniumsulfat → stabil durch Lager + Verbrauch; Kali → schwächere Nachfrage, aber Wartungen + niedrige Lager stützen; Phosphate → Inland schwach, Export gespalten (DAP > MAP).
„Für die Zukunft sollte der Fokus weiterhin auf den Importankünften und den Entwicklungen der Exportpolitik liegen.“
Hinweis: Die oben genannten Informationen dienen nur zu kommerziellen Referenzzwecken aufgrund der Vielfalt der gesammelten Informationen, und Kelewell ist nicht für die Authentizität der Daten verantwortlich.




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