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Düngemittelmarktanalyse Anfang Dezember 2025: Kostenanstieg in Kombination mit engem Angebot-Nachfrage-Gleichgewicht hält die Preise auf hohem Niveau stabil

Anfang Dezember 2025 trat der chinesische Düngemittelmarkt in eine entscheidende Phase ein, die durch flächendeckende Kostensteigerungen und ein weiterhin enges Angebots-Nachfrage-Gleichgewicht gekennzeichnet ist.


Steigende Preise für Rohstoffe wie Schwefel und Schwefelsäure haben die Kosten für Phosphatdünger und Kaliumsulfat deutlich erhöht. Gleichzeitig bleibt der Kalimarkt auf hohem Niveau stabil, gestützt durch eine stark konzentrierte Angebotsstruktur und eine starre Nachfrage aus der Winterbevorratung. Auf den internationalen Märkten zeigt sich ein Bild aus starkem Bedarf bei gleichzeitiger Unsicherheit, wobei die Vertragsverhandlungen Indiens sowie regionale Ausschreibungsaktivitäten zu zentralen Einflussfaktoren für die Gesamtentwicklung geworden sind.


Unter dem Zusammenwirken mehrerer Faktoren befindet sich der Düngemittelmarkt insgesamt in einem Umfeld kostengetriebener Preisanhebungen und mengenmäßiger Zurückhaltung im Rahmen des Angebots-Nachfrage-Aushandlungsprozesses.


I. Rohstoffmarkt: Breite Preissteigerungen dominieren, während die Kostenseite weiter an Unterstützung gewinnt

Anfang Dezember zeigten die vier zentralen Rohstoffe – Phosphatgestein, Schwefel, Schwefelsäure und synthetisches Ammoniak – durchweg steigende oder feste Preistrends. Der Kostendruck wird weiterhin entlang der Wertschöpfungskette nachgelagert weitergegeben und entwickelt sich zum maßgeblichen Treiber für Preissteigerungen bei Düngemitteln.


(1) Entwicklungen auf dem Rohstoffmarkt


• Phosphatgestein:

In den südlichen Hauptproduktionsgebieten blieben die Preise insgesamt stabil mit leicht aufwärtsgerichteter Tendenz. Die Auslieferungsmengen aus Guizhou waren begrenzt, Bergwerke in Sichuan zeigten eine ausgeprägte Verkaufszurückhaltung, und die Ausfuhrmengen aus Hubei gingen infolge von Abbaulizenz- bzw. Förderquotenbeschränkungen zurück. Die stabilen Auslastungsraten der nachgelagerten Phosphatdüngerbetriebe sorgten für eine grundlegende Nachfrageunterstützung.


In den nördlichen Märkten zeigte sich ein differenziertes Bild: In Hebei stabilisierten sich die Preise auf niedrigem Niveau, getragen von einer allmählichen Erholung der nachgelagerten Nachfrage, während in Liaoning aufgrund schwacher Nachfrage die Auslieferungen schleppend verliefen und die Preise unter Druck standen.


Die weiterhin festen Preise für Gelbphosphor boten zusätzliche Unterstützung für Phosphatgestein, das speziell für die Gelbphosphorproduktion eingesetzt wird.


Der Markt für importiertes Phosphatgestein verlief insgesamt ruhig. Chinesische Abnehmer tätigten ihre Einkäufe überwiegend bedarfsorientiert, ohne dass nennenswerte Preisschwankungen zu beobachten waren.


• Schwefel:


Die Hafenbestände beliefen sich auf 2,25 Mio. Tonnen (leicht höher gegenüber der Vorwoche). Die ausgeprägte Verkaufszurückhaltung der Händler verringerte das tatsächlich verfügbare Umlaufvolumen und trieb die Abschlusspreise kontinuierlich nach oben.


Die Angebotsausweitung durch große inländische Raffinerien blieb begrenzt, sodass die angespannte Versorgungslage anhielt. Die Nachfragesituation auf der Abnehmerseite blieb stabil, begleitet von positiven Abnahmeerwartungen.


Auf internationaler Ebene schloss ein indonesischer Anbieter einen 50.000-Tonnen-Schwefelabschluss zu CFR USD 540–545/Tonne für Januarverladung ab. Das Preisniveau blieb hoch, die Kosten für Ersatzimporte verharrten auf erhöhtem Niveau, und die allgemeine Marktstimmung deutete auf ein begrenztes Abwärtspotenzial bei gleichzeitig starkem Aufwärtsbias hin.


• Schwefelsäure:


Die Preise setzten landesweit ihren Aufwärtstrend fort, mit Anstiegen von 40–100 RMB/Tonne. Die auf hohem Niveau verharrenden Preise für Pyrit und Schwefel führten zu einem deutlichen Anstieg der Produktionskosten.


Auf der Angebotsseite führten Wartungsstillstände in Zentral- und Ostchina zu einer Reduzierung der Ausbringungsmengen. In Südchina verschärften steigende Pyritkosten in Kombination mit Anlagenstillständen die Angebotslage; in Shandong wirkten sich die höheren Schwefelkosten direkt auf die Preise aus, während Yunnan durch eine angespannte Versorgungslage gestützt wurde. Infolgedessen zogen die Preise in allen Regionen weitgehend synchron an.


Auf der Nachfrageseite gingen die Auslastungsraten zwar leicht zurück, die Gesamtnachfrage blieb jedoch ausreichend unterstützend. Regionale Preisanpassungen variierten in Abhängigkeit von Angebots- und Nachfragesituation sowie von den Transportbedingungen. Kurzfristig ist die Preisentwicklung eher von weiterem Aufwärtspotenzial als von Rückgängen geprägt.


• Synthetisches Ammoniak:


Das Preiszentrum verlagerte sich nach oben, wobei eine verbesserte Nachfrage auf der nachgelagerten Seite insbesondere die Preise im unteren Segment nach oben trieb.


Wartungsarbeiten an einzelnen Anlagen führten zu einer Angebotsverknappung und reduzierten den Absatzdruck. In Zentralchina wirkten sich Anlagenstillstände preistreibend aus; die kurzfristige Angebotskontraktion blieb deutlich spürbar, wodurch die Preise auf festem Niveau verharrten. In einigen Regionen mit gutem Absatz bestehen weiterhin Aufwärtsspielräume. Aufgrund von Beschränkungen des wirtschaftlichen Transport­radius bestehen regionale Preisunterschiede fort.


(2) Zentrale Merkmale des Rohstoffmarktes


Das enge Angebots-Nachfrage-Gleichgewicht bei Schwefel ist kurzfristig kaum aufzubrechen. Das Zusammenspiel hoher internationaler Preise und einer angespannten inländischen Versorgungslage hat sich zum stärksten Kostentreiber auf der Rohstoffseite entwickelt.


Die Preise für Schwefelsäure und synthetisches Ammoniak werden gemeinsam durch steigende Kosten und eine Angebotsverknappung nach oben gedrückt. Der Aufwärtstrend ist klar ausgeprägt, während sich zugleich eine stärkere regionale Kopplung der Preisentwicklungen abzeichnet.


II. Kalimarkt: Anhaltend enges Angebots-Nachfrage-Gleichgewicht hält die Preise auf hohem Niveau stabil

Gestützt durch ein knappes Angebot, steigende Kosten und eine starre Nachfrage aus der Winterbevorratung verharrt der chinesische Kalimarkt weiterhin auf hohem Preisniveau. Kaliumchlorid und Kaliumsulfat weisen dabei differenzierte Wettbewerbsdynamiken auf.


(1) Kaliumchlorid: Konzentriertes Angebot + Winterbevorratung stützen stabile Preise bei knappen Mengen


Der Markt ist geprägt von stark konzentrierten Hafenbeständen, eingeschränktem Grenzhandel sowie unzureichenden Kapazitäten im Schienentransport.


Die Hafenbestände sind langsam auf rund 2,45 Mio. Tonnen angestiegen, die verfügbaren Mengen befinden sich jedoch überwiegend in den Händen weniger großer Händler. Die tatsächlichen Freigabemengen für den Markt bleiben begrenzt, wodurch das umlaufende Angebot weiterhin angespannt ist.


Auf der Inlandsseite sind kleine und mittlere Produzenten in die winterliche Wartungsphase eingetreten, sodass sich die Angebotsrückgänge zunehmend bemerkbar machen. Große Produzenten halten hingegen eine stabile Produktion aufrecht, um ihre Jahresziele zu erfüllen. Die offiziellen Listenpreise bleiben stabil, während die tatsächlichen Abschlüsse überwiegend einzelfallbezogen verhandelt werden.


Auf der Nachfrageseite verläuft die Winterbevorratung in den nördlichen Regionen kontinuierlich und geordnet, wobei die Nachfrage vor allem auf granuliertes Kaliumchlorid konzentriert ist. Die gestiegenen Preise für Mehrnährstoffdünger haben zu einer starren Beschaffungsnachfrage geführt. Anfragen und Abschlüsse bleiben aktiv, wobei die Preise auf hohem Niveau schwanken.


Kalium aus dem Grenzhandel ist weiterhin durch begrenzte Bahnkapazitäten eingeschränkt. Seit November sind die Importmengen über die China–Europa-Güterzüge deutlich zurückgegangen, was die Preisführerschaft der Hafenware weiter gestärkt hat. Hochpreisige Angebote konnten zwar vereinzelt umgesetzt werden, insgesamt hat sich das Handels­tempo bei teuren Partien jedoch verlangsamt, wobei die Abschlüsse überwiegend in kleinen Losgrößen erfolgen.


(2) Kaliumsulfat: Kostengetriebene Preisanstiege bei begrenzter Akzeptanz auf der Nachfrageseite


Unter dem anhaltenden Kostendruck sind die Preise langsam gestiegen und spiegeln dabei eine Differenzierung nach Produktionsverfahren sowie ein fortlaufendes Angebots-Nachfrage-Ringen wider.


Hersteller nach dem Mannheim-Verfahren stehen unter erheblichem Kostendruck durch hohe Kaliumchloridpreise und stark gestiegene Schwefelsäurekosten, was verbreitet zu negativen Margen geführt hat. Die Produktionsbereitschaft hat sich entsprechend abgeschwächt, wodurch Preisanhebungen unvermeidlich wurden. Nachgelagerte Mehrnährstoffdüngerproduzenten reagieren jedoch aufgrund des hohen Weitergabedrucks der Kosten weiterhin zurückhaltend und konzentrieren sich überwiegend auf die Abwicklung bestehender Aufträge. Die Lagerbestände in den Werken verbleiben auf niedrigem Niveau.


Rohstoffbasierte Kaliumsulfathersteller halten hingegen stabile Auslastungsraten aufrecht, die offiziellen Angebotspreise bleiben weitgehend unverändert. Händlerquotierungen variieren je nach Logistikkosten sowie regionalen Angebots- und Nachfrageunterschieden. Insgesamt liegen die Preise unterhalb der Mannheim-Produkte und bilden damit einen klaren Preisvorteil.


III. Phosphatdünger: Kostendruck erzwingt Preisanhebungen, Unternehmen setzen Preisnotierungen aus

Getrieben durch auf neue Höchststände gestiegene Schwefelpreise sind die Kosten für Phosphatdünger deutlich angestiegen, was zu spürbaren Erhöhungen der tatsächlichen Transaktionspreise geführt hat.


Unter zunehmendem Kostendruck haben die meisten Produzenten ihre Preisnotierungen und die Annahme neuer Aufträge ausgesetzt. Einige Werke haben zur Begrenzung von Verlusten ihre Auslastungsraten angepasst oder die Produktion reduziert.


Auf der Nachfrageseite zeigt sich ein Muster aus rigider Bedarfsnachfrage bei gleichzeitig vorsichtiger Marktstimmung. Die industrielle Nachfrage nach niedriggradigem MAP und DAP hat sich nach einer kurzen Anpassungsphase schrittweise erholt, das mainstreamige Beschaffungsverhalten bleibt jedoch zurückhaltend. Neue Abschlüsse erfolgen überwiegend in kleinen Losgrößen zur Deckung des unmittelbaren Bedarfs.


IV. Internationaler Markt: Starke Nachfrage verflochten mit Unsicherheiten

Der globale Kalimarkt ist durch eine tragende Kernnachfrage bei gleichzeitig vorhandenen störenden Einflussfaktoren gekennzeichnet und übt damit einen indirekten Einfluss auf den chinesischen Markt aus.


Nachfragestützung:Die anhaltend starke Nachfrage aus wichtigen Märkten wie Brasilien und Indonesien bildet weiterhin eine solide Grundlage für die internationalen Kalipreise und ermutigt Anbieter, ihre Angebotspreise anzuheben.


Ausschreibungsaktivitäten:Internationale Ausschreibungen bleiben aktiv. Ein indonesischer Importeur schloss am 11. Dezember eine Ausschreibung über 190.000 Tonnen Kaliumchlorid ab (davon 180.000 Tonnen Standard-KCl in roter/weißer Qualität, Lieferung im Zeitraum Februar–März, Vergabe über eine elektronische Auktion). Die Ergebnisse dieser Ausschreibung dürften maßgeblichen Einfluss auf die regionalen Preisentwicklungen haben.


Unsicherheitsfaktoren:Kapazitätserweiterungen sowie politische Anpassungen erhöhen die Unsicherheiten im Marktumfeld. Zwar gilt der ab dem 1. Januar 2026 in Kraft tretende CO₂-Grenzausgleichsmechanismus (CBAM) nicht unmittelbar für Kalidünger, er könnte jedoch über steigende Kosten entlang der Wertschöpfungskette indirekt auf die Preise wirken. Der zentrale Fokus des Marktes liegt weiterhin auf den Verhandlungen über den indischen Kaligroßvertrag für 2026. Sollte dieser auf einem höheren Preisniveau abgeschlossen werden, könnte dies die internationalen Preise weiter anheben und einen positiven „Nachfrage–Preis“-Rückkopplungseffekt auslösen.


V. Marktausblick: Anhaltende Festigkeit auf hohem Niveau, Fokus auf drei zentrale Variablen

Kurzfristig ist davon auszugehen, dass sich das Marktbild des chinesischen Düngemittelmarktes aus kostengetriebenen Preisanhebungen und einem engen Angebots-Nachfrage-Gleichgewicht nicht wesentlich verändern wird. Die Preise dürften weiterhin auf hohem Niveau fest bleiben.


Anhaltend hohe Preise für Schwefel und Schwefelsäure werden den Kostendruck weiterhin entlang der Wertschöpfungskette nachgelagert weitergeben.


Der Kalimarkt wird auch künftig durch ein enges Angebots-Nachfrage-Verhältnis geprägt bleiben, gestützt durch konzentrierte Hafenbestände, winterliche Wartungsphasen der Inlandsproduktion sowie eingeschränkten Grenzhandel.


Phosphatdünger stehen unter eindeutigem aufwärtsgerichtetem Kostendruck, wenngleich Nachfragebeschränkungen das Transaktionsvolumen begrenzen könnten.


Mit Blick nach vorn sollten drei zentrale Variablen besonders aufmerksam verfolgt werden:


  • der Fortschritt der Verhandlungen über den indischen Kaligroßvertrag für 2026, der direkten Einfluss auf das internationale Preisniveau sowie auf die Marktstimmung in China haben wird;


  • die Ergebnisse internationaler Ausschreibungen (z. B. Indonesien), deren Zuschlagspreise als regionale Preisreferenzen dienen könnten;


  • das Tempo der Freisetzung der Winterbevorratungsnachfrage in China: Eine stärker als erwartete Beschaffung würde die Preisstützung weiter verstärken, während eine schwächere Nachfrage kurzfristige Korrekturbewegungen auslösen könnte.


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