Zink in der Pflanzengesundheit: Von der Blattentfaltung zur Ertragsoptimierung
- Camille W.
- vor 6 Tagen
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I. Die vielfältigen Rollen und praktischen Anwendungen von Zink in Pflanzen
Zink (Zn) ist ein essentielles Spurenelement für Pflanzen und wird hauptsächlich in Form von Zn²⁺-Ionen aufgenommen. Es weist eine mittlere Mobilität im Pflanzengewebe auf. In den letzten Jahren hat sich Zinkmangel bei verschiedenen Kulturen zunehmend verbreitet. Da Zink in Pflanzen schlecht verlagert wird, treten Mangelerscheinungen meist zuerst an den jüngsten Blättern und Geweben auf – sichtbar etwa als „weiße Streifen“ bei Mais, „Kümmerwuchs“ bei Reis oder „Kleinblättrigkeit“ bei Obstbäumen. Daher werden Zinkdünger häufig jährlich als Grunddüngung oder Blattdüngung eingesetzt. Eine blinde Anwendung führt jedoch oft zu Verschwendung und unzureichender Wirkung.
II. Physiologische Funktionen von Zink und Folgen eines Mangels
1. Auxinbiosynthese
Zink fördert die Synthese von Tryptophan, einem Vorläufer des Pflanzenhormons Indol-3-Essigsäure (IAA), welches die Blattgröße und damit die Photosynthesefähigkeit beeinflusst. Da 95 % des Ertrags auf die Photosynthese zurückzuführen sind, wird Zink oft als „Blattvergrößerer“ bezeichnet.
Ein Mangel hemmt die Auxinbildung stark, insbesondere in Sprossen und Knospen, was zu kleinen, deformierten Blättern, verkürzten Internodien und Symptomen wie der „Kleinblättrigkeit“ führt.
2. Wichtig für die Chlorophyllbildung
Zink ist entscheidend für die Synthese von Carboanhydrase in Chloroplasten, die die CO₂-Hydratation katalysiert und die CO₂-Fixierung unterstützt.
Ein Mangel reduziert die Carboanhydrase-Aktivität, verlangsamt die Photosynthese und beeinträchtigt die Chlorophyllsynthese, was zu Chlorosen führt (z. B. weiße Keimlinge bei Mais).
3. Enzymaktivierung
Zink aktiviert zahlreiche Enzyme und ist struktureller Bestandteil der RNA-Polymerase, die für die Proteinsynthese unerlässlich ist.
Ein Mangel stört den Proteinstoffwechsel, führt zu Chlorosen, gewellten Blättern, hohem Anteil an leeren Körnern und schlechter Schotenbildung (z. B. bei Sojabohnen).
4. Entwicklung der Reproduktionsorgane
Zink ist entscheidend für die Blüten- und Fruchtbildung.
Bei Trauben führt ein Mangel zu ungleichmäßig großen Beeren. Bei Reis treten gekräuselte Blätter, verkürzte Wurzeln und gestreifte Chlorosen an jungen Blättern auf.
5. Verbesserte Stresstoleranz
Zink erhöht die Proteinflexibilität bei Hitzestress und stabilisiert die Photosynthese unter Trockenheit und hohen Temperaturen – dies verbessert das Tausendkorngewicht und das Verhältnis von Sprossmasse zu Ertrag.
Ein Mangel schwächt die Stressresistenz und erhöht die Krankheitsanfälligkeit (z. B. für Tomatenmosaikvirus).
III. Ursachen für Zinkmangel in Böden und Pflanzen
1. Bindung an organische Substanz
50–60 % des Boden-Zinks ist an organische Stoffe gebunden und daher schwer verfügbar.
2. Phosphat-Antagonismus
Ein Übermaß an Phosphat führt zur Bildung unlöslicher Zinkphosphate in Pflanzengeweben und behindert die Zinkaufnahme. Hohe Stickstoffgaben oder bestimmte Hybridsorten erhöhen ebenfalls den Zinkbedarf.
3. Hoher Boden-pH
Böden mit pH >7 neigen verstärkt zu Zinkmangel.
4. Herbizidrückstände
Langfristiger Herbizideinsatz kann die Bodenstruktur und Zinkverfügbarkeit negativ beeinflussen.
IV. Zinkmangelsymptome bei wichtigen Nutzpflanzen
• Mais: Chlorosen an Blattbasen, weiße Streifen, Kümmerwuchs, leere Kolben
• Reis: Gelb-weiße Streifen an unteren Blättern, braune Flecken an oberen Blättern, gestörte Bestockung, verzögerte Reife
• Weizen: Graugrüne junge Blätter, Chlorosen zwischen Blattadern, vergilbte Blattspitzen
• Kartoffel: Kurze Internodien, aufrechte kleine Blätter mit bronzefarbenen Flecken, eingerollte Ränder, schlechte Knollenbildung
• Obstbäume (z. B. Zitrus, Trauben, Äpfel): Rosettenwuchs, kleine Blätter in Büscheln, kurze Internodien, kleine und minderwertige Früchte
• Gemüse (z. B. Tomate, Gurke, Aubergine): Kümmerwuchs, Blattvergilbung, Fruchtverformung, Blatteinrollung
V. Strategien zur Zinkergänzung
• Wann anwenden: Wenn der Zinkgehalt im Boden unter 0,5 mg/kg liegt
• Empfohlene Maßnahmen:
1. Bodenverbesserung (z. B. Mulchen mit Stroh zur Feuchtigkeitserhaltung)
2. Drainageoptimierung zur Vermeidung von Staunässe (vor allem in kalkhaltigen Böden)
3. Bodendüngung: z. B. 2 kg/acre Zinksulfat bei Reis oder Mais
4. Blattdüngung: aufgrund höherer Aufnahmeeffizienz bevorzugt
VI. Anwendungsempfehlungen für Zinkdünger
1. Zielpflanzen mit hoher Empfindlichkeit: Mais, Reis, Erdnuss, Sojabohne, Tomate, Bohnen, Obstbäume
2. Gezielte Anwendung auf Zinkmangelböden
3. Grunddüngung alle zwei Jahre: 20–25 kg/ha Zinksulfat
4. Nicht mit Pflanzenschutzmitteln mischen (bei Saatgutbehandlung): 2 g/kg Zinksulfatlösung, danach gut trocknen
5. Nicht mit Phosphatdüngern mischen: Phosphor-Zink-Antagonismus vermeiden – ggf. mit sauren Düngern oder feiner Erde kombinieren
6. Einmischen in den Boden: ca. 15 kg/ha Zinksulfat in die Furche geben und mit Erde bedecken
7. Kurzzeitiges Eintauchen von Setzlingen: 1 %-ige Zinksulfatlösung, max. 30 Sekunden
8. Blattdüngung für Sofortwirkung: 0,1–0,2 %-ige Zinksulfatlösung oder Chelat-Zinklösung (nicht auf Vegetationspunkt sprühen)
VII. Zinkdünger-Typen & unsere Produkte
Drei Haupttypen von Zinkdüngern:
1. Anorganische Verbindungen:
Zinksulfat, Zinkoxid, Zinkcarbonat, Zinknitrat, Zinkchlorid
Zinksulfat (Monohydrat oder Heptahydrat) ist weltweit am weitesten verbreitet
2. Synthetische Chelate:
Chelatiert mit EDTA oder ähnlichen Liganden (z. B. EDTA-ZnNa₂), hochstabil und geeignet für Blatt-, Tropf- und Hydrokulturdüngung
3. Natürliche organische Komplexe:
Reaktion von Zinksalzen mit organischen Säuren (z. B. Zitronensäure, Lignosulfonate, Fulvosäuren)
Unsere Produkte:
• Zinksulfat-Monohydrat (Zn ≥ 35 %): Pulver oder Granulat, hochlöslich, rieselfähig, auch für Futtermittel geeignet
• Zinksulfat-Heptahydrat (Zn ≥ 21 %): Weißes kristallines Pulver, wasserlöslich, ideal für Blattdüngung
• EDTA-ZnNa₂ (Zn ≥ 10 %): Stabiles Chelat, verhindert Ausfällungen mit Phosphaten/Carbonaten, verbessert Bioverfügbarkeit
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VIII. Globale Markttrends für Zinkdünger
• Marktgröße & Wachstum:
3,59 Mrd. USD (2020) → voraussichtlich 6,87 Mrd. USD (2028), CAGR: 8,4 %
Asien-Pazifik dominiert mit 43 % Marktanteil (v. a. China & Indien)
• Produkttrends:
Zinksulfat bleibt führend (\~56 % Marktanteil)
Chelat-Zink (z. B. EDTA-Zn) wächst stark – >45 % bis 2030 erwartet
• Regionale Nachfragetrends:
Asien: Hoher Bedarf in zinkarmen Reisanbauzonen (z. B. China: 41 % Zinkmangelböden)
Afrika & Südostasien: Wachstumsmarkt mit 15–20 % p. a.
Europa & Nordamerika: Bevorzugen hochwertige, nachhaltige Chelatformen (z. B. Nanobeschichtungen, smarte Mischungen)
• Ausblick:
Bis 2030 über 11 Mrd. USD Marktvolumen möglich
Chelate >50 % Marktanteil
60 % des Wachstums aus Asien-Pazifik erwartet
IX. Fazit
Zink spielt eine zentrale Rolle im gesamten Pflanzenlebenszyklus und beeinflusst Ertrag und Qualität teils stärker als andere Spurenelemente – in manchen Fällen sogar stärker als Makronährstoffe. Eine wirksame Zinkversorgung erfordert gezielte Strategien basierend auf Bodenanalysen und Pflanzensensibilität.
Mit dem Wandel des Marktes hin zu technischer Innovation und wachsender Nachfrage werden Chelat- und Langzeitdünger sowie präzise Anwendungstechnologien zur neuen Norm. Unser Unternehmen bietet umfassende Lösungen für die Zinkversorgung – maßgeschneidert für verschiedene Böden und Kulturen – für eine moderne, ertragreiche Landwirtschaft.

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