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Triacontanol – Von Bienenwachs zur Biotechnologie: Die Wissenschaft der natürlichen Wachstumsstimulation

Triacontanol ist ein langkettiger primärer Alkohol, der aus dreißig Kohlenstoffatomen besteht (eine gerade, gesättigte Fettsäurekette). Es handelt sich um einen natürlichen langkettigen Pflanzenwachstumsregulator, der weit verbreitet in den Kutikulawachsen von Pflanzen (z. B. Reiskleiewachs) und den Exoskelettwachsen von Insekten (z. B. Bienenwachs) vorkommt. Da es erstmals aus Bienenwachs isoliert wurde, wird es auch Bienenwachsalkohol genannt.Bei Raumtemperatur ist Triacontanol ein farbloser bis leicht gelblicher Feststoff, wasserunlöslich, jedoch leicht löslich in organischen Lösungsmitteln.


Im Jahr 1933 isolierten Chibnall und Kollegen Triacontanol erstmals aus Luzerne und identifizierten es als Hauptbestandteil des Blattwachses. 1975 entdeckte Riece, dass die Verwendung von Luzerne als organischer Dünger einen höheren Ertragszuwachs bewirkte als die gleiche Menge an Stickstoffdünger. Durch weitere Analysen wurde eine hochaktive kristalline Substanz isoliert, die per Massenspektroskopie als Triacontanol bestätigt wurde.


In den 1970er- und 1980er-Jahren fand Triacontanol bereits in vielen Industrieländern breite Anwendung in der Landwirtschaft. Neuere Forschungen zeigen, dass Triacontanol starke physiologische Aktivität aufweist, Erträge deutlich steigern kann und bereits in sehr geringen Mengen hochwirksam ist. Es ist ungiftig, unschädlich und natürlichen Ursprungs – somit ein ideales bioaktives Pflanzenmittel.


Grundinformationen

Merkmal

Beschreibung

Name

Triacontanol

Alias

1-Triacontanol

Chemische Formel

C₃₀H₆₂O

Molekulargewicht

438,82

CAS-Nummer

593-50-0

EINECS-Nummer

209-794-5

Schmelzpunkt

86–87 °C

Siedepunkt

443,3 °C (bei 760 mmHg)

Dampfdruck

1,01 × 10⁻⁹ mmHg (bei 25 °C)

Toxizität

Kommt natürlich in pflanzlichen und tierischen Wachsen vor, meist in Esterform. Keine Toxizität für Mensch, Tier oder nützliche Organismen bekannt.

Funktionen und Wirkungen

Triacontanol ist ein breit wirksamer, natürlicher und effizienter Pflanzenwachstumsregulator. Es wird über Stängel und Blätter aufgenommen und fördert das Pflanzenwachstum.Bei geringer Konzentration stimuliert es das Wachstum, bei hoher Konzentration kann es dieses hemmen.

Es aktiviert Enzyme wie Peroxidase, Amylase und Nitratreduktase, fördert den Kohlenstoff- und Stickstoffstoffwechsel und erhöht die Akkumulation von Trockensubstanz, was zu höheren Erträgen führt.Darüber hinaus verbessert Triacontanol die Aufnahme von Wasser und Mineralstoffen, steigert den Chlorophyllgehalt und die Photosyntheserate und reguliert den Transport und die Verteilung der Assimilate.

So werden mehr Assimilate in Samen und Früchte geleitet, während gespeicherte organische Substanzen schneller aus den Stängeln in die Körner transportiert werden. Es fördert zudem die Wasser- und Nährstoffaufnahme.


Triacontanol stimuliert die Zellteilung, erhöht das Frischgewicht der Zellen und steigert die Aktivität von Enzymen wie Stärkepolymerase, Polyphenoloxidase und Phosphoenolpyruvatcarboxylase. Es unterstützt die Photosynthese, fördert Wurzelbildung, Keimung, Blüte und Frühreife und erhöht den Chlorophyllgehalt.Bei Anwendung in frühen Wachstumsphasen verbessert es Keimrate, Sämlingsvitalität und Bestockung, in späteren Phasen erhöht es Blütenansatz, Fruchtansatz und Tausendkorngewicht.

Triacontanol wird bei zahlreichen Pflanzen eingesetzt – Reis, Weizen, Baumwolle, Soja, Mais, Sorghum, Zuckerrohr, Tabak, Rüben, Erdnuss, Obstbäume, Gemüse, Blumen und Algen – und führt zu deutlichen Ertragssteigerungen. Es ist ein umweltfreundlicher Wachstumsregulator ohne Schadstoffbelastung.


Anwendungsmethoden
  1. Samenbehandlung (Einweichen)

    • Samen 1–2 Tage in einer 1:1000-Lösung einer 0,1 % Triacontanol-Mikroemulsion einweichen.

    • Bei Trockenkulturen 12–24 Stunden vor der Aussaat behandeln.

    • Verbessert die Keimfähigkeit und Sämlingskraft.


  2. Blattapplikation (Spritzung)

    • In der Früh- und Vollblütephase mit einer 1:2000-Lösung spritzen.

    • Fördert Blütenknospenbildung, Bestäubung und Fruchtansatz.


  3. Sämlingstauchung (Aquatische Kulturen)

    • Sämlinge (z. B. Seegras, Nori) 2 Stunden in 1:7000-Lösung einer 1,4 % Emulsion eintauchen.

    • Fördert frühes Wachstum, kräftige Pflanzen und höhere Erträge.


  4. Anwendungszeitpunkt

    • Anwendung an klaren, windstillen Nachmittagen – die Spaltöffnungen sind weit geöffnet und erleichtern die Aufnahme.


  5. Mischbarkeit

    • Verträglich mit den meisten Düngemitteln und Wachstumsregulatoren.

    Nicht mit Morpholinverbindungen mischen – diese hemmen die Wirkung.


Empfohlene Anwendungstabelle (Auszug)

Kulturpflanze

Konzentration (mg/L)

Wachstumsphase

Methode

Wirkung

Reis

0,5–1,0

Ährenbildung – Schossen

Blattspritzung

Ertragssteigerung

Weizen

0,5–1,0

Blüte

Blattspritzung

Ertragssteigerung

Mais

0,5–1,0

Rispenbildung – Blüte

Blattspritzung

Ertragssteigerung

Süßkartoffel

0,5–1,0

Knollenbildung

Blattspritzung

Ertragssteigerung

Kartoffel

0,05

Blüte

Blattspritzung

Ertragssteigerung

Erdnuss

0,5–1,0

Frühblüte

Blattspritzung

Ertragssteigerung

Sojabohne

0,1–1,0

Samenbehandlung

Blattspritzung

Ertragssteigerung

Baumwolle

0,5–1,0

Samenbehandlung

Blattspritzung

Ertragssteigerung

Tee

1,0

1–2 cm neue Triebe

Blattspritzung

Qualitätsverbesserung

Zitrus, Apfel, Litschi

0,5–1,0

Blüte & Frucht

Blattspritzung

Fruchtansatzsteigerung

(Weitere Kulturen siehe vollständige Tabelle.)


Vorsichtsmaßnahmen
  1. Konzentration genau einhalten – zu hohe Dosen hemmen das Wachstum.

  2. Nicht mit Morpholinen kombinieren.

  3. Lösung immer frisch ansetzen und sofort verwenden.

  4. Keine Mischung mit sauren Pflanzenschutzmitteln oder Blattdüngern, da Neutralisation auftreten kann.

  5. Bei Regen innerhalb von 4–6 Stunden nach der Anwendung erneut spritzen.


Zusammenfassung

Triacontanol ist ein natürlicher, ungiftiger und hocheffizienter Pflanzenwachstumsregulator, der in pflanzlichen und tierischen Wachsen vorkommt. Schon Spurenmengen bewirken deutliche physiologische Effekte, indem sie Enzymaktivitäten erhöhen, den Stickstoffstoffwechsel fördern, den Chlorophyllgehalt steigern und die Photosynthese verbessern.Seit seiner Entdeckung und experimentellen Bestätigung im Jahr 1975 wird Triacontanol erfolgreich in der Ertragssteigerung von Nutzpflanzen, der Blumenzucht und der Pilzkultivierung eingesetzt – mit bemerkenswerten agronomischen Ergebnissen.

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