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Marktbericht zu den Kerndynamiken im Düngemittelmarkt – August bis Anfang September 2025

I. Internationale Marktentwicklungen für Düngemittel

(1) Zentrale Ausschreibungen: Bestimmende Faktoren für die globalen Preise


  1. Indien schließt Harnstoffausschreibung ab (2. September)


    Die Harnstoff-Importausschreibung der indischen NFL schockierte den Markt mit einem Rekordangebot von 5,6 Mio. Tonnen. Die niedrigsten CFR-Preise lagen bei 462,45 USD/t (Ostküste) und 464,70 USD/t (Westküste) – ein Rückgang von fast 70 USD/t gegenüber dem Vormonat. Dies löste direkt einen globalen Harnstoffpreis-„Lawineneffekt“ aus:


    Preisreaktionen: Noch vor Veröffentlichung der Ergebnisse reagierten die Märkte mit drastischen Preisrückgängen. Iranischer granulärer Harnstoff sank FOB von 405 USD/t auf unter 380 USD/t; Schwarzmeer-Harnstoff fiel auf 410–425 USD/t; CFR Brasilien schrumpfte auf 440–460 USD/t.


    Marktstimmung: Die meisten Händler setzten ihre Aktivitäten aus; lediglich Katar schloss einen Oktober-Vertrag bei 430 USD/t FOB ab, während der Markt auf das endgültige indische Kaufvolumen wartete (2 Mio. Tonnen, nur etwa 35 % der Angebotsmenge).


  2. Äthiopien DAP/Harnstoff-Ausschreibung


    Äthiopien veröffentlichte eine Großausschreibung über 540.000 t DAP und 449.600 t Harnstoff, was kurzfristig für Unterstützung im internationalen Phosphatmarkt sorgte. Chinesische Produzenten nutzten die zweite Exportquote, um aktiv internationale Aufträge zu gewinnen und die schwache Inlandsnachfrage abzufedern.


  3. Bangladesch Kalidünger-Ausschreibung (veröffentlicht Anfang September, Frist 16. September)


    Bangladesch schrieb 160.000 t MOP aus und verlangte von den Anbietern, den im August erzielten Zuschlagspreis von 382 USD/t zu akzeptieren (Feritstream/Eurochem hatten zuvor 100.000 t gewonnen). Die meisten Anbieter lehnten dies jedoch ab, was die globalen Preisunterschiede beim Kalidünger offenlegte:


    Konfliktpunkt: Hohe Fracht- und Energiekosten drücken die Margen bei Niedrigpreisaufträgen. Anbieter bevorzugen hochpreisige Verträge und sind nicht bereit, einen „Mindestpreis“ zu akzeptieren.


  4. Folgewirkung: Ausschreibungen von Kalidünger für Palmölplantagen in Indonesien und Malaysia wurden auf Ende September verschoben, was die internationale Nachfrage kurzfristig weiter dämpfte.


(2) Globales Angebot, Nachfrage und Preise: „Schwache Nachfrage + Kostensupport“-Pattlage bei mehreren Produkten


  1. Harnstoff: Das globale Überangebot ist offensichtlich (Indiens Angebotsvolumen von 5,6 Mio. t übersteigt die geplanten Käufe von 2 Mio. t deutlich). Sollte Indien weniger als erwartet einkaufen, könnten die Preise auf etwa 350 USD/t FOB absinken.


  2. Phosphate: Internationales MAP bleibt aufgrund der südamerikanischen Nachfrageschwäche schwach. DAP entwickelt sich dank der äthiopischen Ausschreibung etwas besser. Die Phosphatgesteinspreise in Ägypten, Jordanien und Marokko bleiben stabil.


  3. Kalidünger: Die MOP-Bestände in chinesischen Häfen sind um 45 % gegenüber Vorjahr zurückgegangen (1,6 Mio. t). Dennoch ist die globale Nachfrage schwach, sodass die Preise kurzfristig stagnieren. Mittelfristig hängt die Entwicklung davon ab, ob die Auffüllung der Lagerbestände in der US/EU-Agrarsaison und die asiatischen Ausschreibungen einen Aufwärtstrend auslösen können.

II. Entwicklungen im chinesischen Düngemittelmarkt

(1) Inländische Rohstoffmärkte: Regionale Divergenzen, Umwelt- und Transportfaktoren beeinflussen das Angebot


  1. Phosphatgestein (28. Aug – 3. Sep)


    Angebot: In Nordchina sank die Produktion aufgrund von Umweltinspektionen, Preise für Phosphatkonzentrat in Liaoning stiegen um RMB 10/t. In den südlichen Produktionsregionen (Sichuan, Guizhou, Hubei) war das Angebot leicht knapp; in Shuifu (Sichuan) beeinträchtigten Straßenarbeiten den Transport, während die Bestände in Guizhou zunahmen.


    Importe: Von Jan–Jul 2025 summierten sich die Importe auf 885.800 t (davon im Juli 119.700 t). Der durchschnittliche Importpreis im Juli betrug 96,74 USD/t, hauptsächlich aus Ägypten, Jordanien und Marokko.


  2. Schwefel (28. Aug – 3. Sep)


    Bestände: Die Gesamtbestände in den Häfen lagen bei 2,32 Mio. t (unverändert zur Vorwoche).


    Trend: Die Nachfrage im September zeigt Widerstandskraft, doch hohe Bestände und Margendruck begrenzen das Aufwärtspotenzial; kurzfristig volatil.


  3. Schwefelsäure (28. Aug – 3. Sep)


    Angebot und Nachfrage: Verknappung in Ost- und Zentralchina durch Wartungsarbeiten; stabile Versorgung im Südwesten; stabile Nachfrage aus Phosphatdünger- und Phosphatchemie.


  4. Synthesegas-Ammoniak (28. Aug – 3. Sep)


    Regionale Struktur: „Stark im Norden, schwach im Süden.“ Niedrigpreise in Zentralchina stiegen nach vorherigen Rückgängen; in Shandong zogen Preise durch Wartungen an; im Süden schwach aufgrund Produktionsdrucks.


    Merkmal: Begrenzte Transportreichweiten verstärken regionale Preisunterschiede; insgesamt Seitwärtsbewegung.


(2)  Inländischer Markt für Fertigprodukte: Schwache Umsätze, Kosten-Nachfrage-Balance


  1. Monoammoniumphosphat (MAP)


    Agrarqualität: Preiserhöhungen der Produzenten zu Wochenbeginn stießen auf verhaltene Nachfrage (Rückgang der Compound-Düngerproduktion, langsamer Start im Nordosten). Neue Aufträge für 55 % MAP-Pulver in Hubei blieben begrenzt.


    Industrielle Qualität: Nur durch Nachfrage aus dem Energiesektor gestützt. Agrarnachfrage schwach, Energiekunden drängen auf Preissenkungen; geringe Kaufbereitschaft für 73 % technisches MAP.


  2. Diammoniumphosphat (DAP)


    Angebot: Niedrigere Qualitäten ausreichend vorhanden; 64 % hochwertiges DAP knapp, Bahnhofs­preise in Shandong stiegen moderat.


    Export: Produzenten nutzen die zweite Exportquote aktiv für internationale Aufträge (z. B. Äthiopien), um Inlandsdruck zu verringern.


  3. Harnstoff


    Trend: Mit Beginn der Inlandssaison wird der Export stark zurückgehen. China wird so zum „Kontraktionsfaktor“ im globalen Harnstoffangebot und stützt indirekt die internationalen Preise nach unten.


(3) Düngemittelimporte und -exporte: Hoher Exportzuwachs im August, Rückgang der Importe (Zolldaten Aug 2025)

Dimension

Kumuliert Jan–Aug

August

J/J-Vergleich

Exportvolumen

27,925 Mio. t (Massendünger)

5,094 Mio. t (alle Dünger)

+26,2 % (Aug)

Exportwert

8,033 Mrd. USD

1,882 Mrd. USD

+68,0 %

Importvolumen

8,457 Mio. t (alle Dünger)

841.000 t

-6,8 % (kumuliert)

Importwert

2,745 Mrd. USD

316 Mio. USD

-10,0 % (kumuliert)

III. Wechselwirkungen zwischen Inlands- und Weltmarkt
  1. Internationale Ausschreibungen → Chinas Exporte: Preisrückgänge bei Indiens Harnstoffausschreibung und Äthiopiens DAP-Beschaffung beeinflussen direkt Chinas Exportstrategien (Harnstoffexporte schrumpfen, Phosphate nutzen Ausschreibungen zur Auftragsgewinnung).


  2. Chinesische Politik → Internationales Angebot: Chinas Inlandssaison für Harnstoff und die zweite Exportquote für Phosphate wirken als „Regulierungsvariablen“ im globalen Düngemittelangebot.


  3. Rohstoffpreise → Kostenweitergabe: Stabile internationale Preise für Phosphatgestein und Schwefel stützen die inländischen Rohstoffkosten und begrenzen den Spielraum für Preissenkungen bei Fertigdüngern.


Hinweis: Die oben genannten Informationen dienen nur zu kommerziellen Referenzzwecken aufgrund der Vielfalt der gesammelten Informationen, und Kelewell ist nicht für die Authentizität der Daten verantwortlich.


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