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Magnesium: Das Herz der Photosynthese und die präzise Anwendung von Magnesiumnitrat-Hexahydrat

Unter den 17 für Pflanzen essenziellen Nährstoffen nimmt Magnesium eine einzigartig zentrale Stellung ein. Es ist nicht nur das einzige Metallatom im Chlorophyllmolekül, sondern zugleich ein Schlüsselaktivator des pflanzlichen Energiestoffwechsels.


Für die moderne Landwirtschaft – insbesondere für den Anbau hochwertiger Marktfrüchte – ist das Verständnis der fundamentalen Rolle von Magnesium sowie die Beherrschung effizienter Magnesium-Versorgungsstrategien eine unverzichtbare Voraussetzung für hohe Erträge und erstklassige Qualität.


Die fünf zentralen Funktionen von Magnesium: Mehr als nur ein „grünes Pigment“
1. Das zentrale Drehkreuz der Photosynthese

In jedem Chlorophyllmolekül befindet sich ein Magnesiumatom im Zentrum des Porphyrinrings. Es ist verantwortlich für die Aufnahme von Lichtenergie und den Start der photosynthetischen Elektronentransportkette.


Bei Magnesiummangel kann die photosynthetische Effizienz um 30–50 % sinken, was unmittelbar zu einer unzureichenden Kohlenhydratsynthese führt.


2. Der universelle „Schlüssel“ des Energiestoffwechsels

Magnesium wirkt als Aktivator von mehr als 300 Enzymen in Pflanzen. Zu seinen wichtigsten Funktionen zählen:

  • Cofaktor von ATP-abhängigen Enzymen: Magnesium bildet den Mg-ATP-Komplex, der für die Aktivität vieler ATP-abhängiger Enzyme wie Kinasen und ATP-Synthase unerlässlich ist.

  • Struktureller Stabilisator der Ribosomen: Gewährleistet das ordnungsgemäße Funktionieren der Proteinsynthese.

  • Aktivator der RNA-Polymerase: Beeinflusst die Genexpression und die metabolische Regulation.


3. Der antreibende Motor des Nährstofftransports

Als mobiles zweiwertiges Kation (Mg²⁺) fungiert Magnesium im Phloem sowohl als Ladungsausgleicher als auch als Transportvermittler.

Es bewegt sich nicht nur selbst frei innerhalb der Pflanze, sondern fördert auch den Ferntransport von Anionen wie Phosphat und Sulfid.


4. Ein Schlüsselpunkt im Kohlenstoff- und Stickstoffstoffwechsel

Im Calvin-Zyklus aktiviert Magnesium das Enzym Rubisco (das mengenmäßig häufigste Protein auf der Erde) und beeinflusst damit direkt die Effizienz der CO₂-Fixierung.

Darüber hinaus ist Magnesium an der Aminosäuresynthese sowie an Prozessen der Stickstoffassimilation beteiligt.


5. Ein wesentlicher Beitrag zur Stressresistenz

Durch die Stabilisierung von Zellmembranen und die Regulation des Stoffwechsels reaktiver Sauerstoffspezies erhöht Magnesium die Widerstandsfähigkeit von Pflanzen gegenüber Trockenheit, niedrigen Temperaturen und intensiver Lichtstrahlung.


Eine ausreichende Magnesiumversorgung kann die thermische Stabilität der Zellmembran um 2–3 °C erhöhen.


Präzise Identifikation von Magnesiummangel: Mehr als nur Blattvergilbung
Typischer Verlauf der Symptome

  • Latente Phase: Sinkt der Magnesiumgehalt im Blatt unter den kritischen Schwellenwert (bei den meisten Kulturen typischerweise < 0,2–0,3 %), sind äußerlich oft noch keine Symptome sichtbar. Die Effizienz der photosynthetischen Phosphorylierung nimmt jedoch bereits ab, und die Einlagerung von Trockensubstanz in die Früchte verlangsamt sich.

  • Frühes Stadium: Unregelmäßige, blassgelbe Flecken treten zwischen den Blattadern älterer Blätter auf, während die Blattränder grün bleiben.

  • Typisches Stadium: Deutlich ausgeprägte „Fischgräten-“ oder umgekehrt „V-förmige“ Chlorosen entstehen; die Blätter werden brüchig und fallen leicht ab.

  • Schweres Stadium: Chlorotische Bereiche nekrotisieren, es kommt zu vorzeitigem Blattfall, das Fruchtwachstum stagniert und die Vegetationspunkte werden geschädigt.


Kulturspezifische Symptome

  • Trauben: Chlorose an den unteren Blättern, lockere Trauben, verzögerte Reife (Veraison), erhöhte Anfälligkeit für Weißfäule.

  • Zitrusfrüchte: Umgekehrt V-förmige Vergilbung entlang der Mittelrippe, kleinere Früchte, verminderte Schalenqualität.

  • Tomaten: Interkostale Chlorose an unteren Blättern mit aufsteigender Ausbreitung; erhöhtes Risiko für Blütenendfäule und verringerte Fruchtfestigkeit.

  • Mais: Gelbe Streifen an unteren Blättern; in schweren Fällen purpurrote Verfärbungen.


Magnesiumnitrat-Hexahydrat: Eine präzise Lösung mit doppeltem Nährwert
Produkteigenschaften

  • Chemische Formel: Mg(NO₃)₂·6H₂O

  • Nährstoffzusammensetzung:

    • Magnesiumoxid (MgO) ≥ 15,5 % (entspricht Mg ≥ 9,4 %)

    • Nitratstickstoff (N-NO₃⁻) ≥ 11,0 %

    • Wasserunlösliche Bestandteile ≤ 0,1 %

    • pH-Wert: schwach sauer (1 %-Lösung typischerweise pH 5,5–6,5)


Vergleichende Vorteile

Eigenschaft

Magnesiumnitrat-Hexahydrat

Magnesiumsulfat

Magnesiumoxid

Löslichkeit (20 °C)

1250 g/L

335 g/L

Praktisch unlöslich

Stickstoffform

100 % Nitrat-N

Keine

Keine

Schwefelgehalt

Kein

13 %

Kein

Bodeneffekt

Physiologisch alkalisch, geringe pH-Wirkung

Versauerungsrisiko

Alkalische Wirkung

Aufnahmegeschwindigkeit

Sehr schnell

Mittel

Sehr langsam

Geeignete Systeme

Alle Fertigationssysteme

Eingeschränkt

Nur Grunddüngung

Synergistischer Wirkmechanismus von Nitratstickstoff und Magnesium

  • Ladungsausgleich: Die Nitrataufnahme erzeugt OH⁻-Ionen, die durch Kationen wie Mg²⁺ ausgeglichen werden müssen, was zu einer synergistischen Aufnahme führt.

  • Metabolische Kopplung: Die Nitratreduktion benötigt Photosyntheseprodukte, während Magnesium die Photosynthese fördert; magnesiumaktivierte Enzyme sind zudem am Stickstoffstoffwechsel beteiligt.

  • Transport-Synergie: Beide Nährstoffe können über gemeinsame Transportproteine in die Wurzel aufgenommen werden und steigern gegenseitig ihre Aufnahmeeffizienz.


Präzise Anwendungsempfehlungen für Magnesiumnitrat-Hexahydrat
I. Schnelle Blattkorrekturstrategie

1. Notfall-Blattspritzung (sichtbarer Mangel)

  • Konzentration: Hochreines (≥ 99 %) Magnesiumnitrat-Hexahydrat in 0,5–1,0 %iger Lösung (0,5–1 kg pro 100 L Wasser).

  • Hilfsstoffe: Zugabe von 0,1 % nichtionischem Netzmittel (z. B. Organosilikon), um die Oberflächenspannung zu senken.

  • Synergistische Kombinationen:

    • Kombination mit 0,1 % chelatiertem Eisen/Zink bei begleitendem Spurenelementmangel.

    • Zugabe von 1–2 % Harnstoff als Penetrationsverstärker zur Verbesserung der Blattaufnahme.

  • Applikationsparameter:

    • Zeitpunkt: Nach 16:00 Uhr oder bei bedecktem Himmel; hohe Temperaturen und starke Sonneneinstrahlung vermeiden.

    • Tropfengröße: 80–120 µm zur sicheren Benetzung der Blattunterseiten.

    • Spritzmenge: Obstbäume 80–120 L/ha, Feldkulturen 40–60 L/ha.

  • Wirkgeschwindigkeit: Aufnahme innerhalb von 24 Stunden, sichtbare Wiederbegrünung nach 5–7 Tagen.


2. Vorbeugende Blattapplikation (kritische Entwicklungsphasen)

  • Vor der Blüte: 0,3 %-Lösung zur Förderung der Blütenknospendifferenzierung.

  • Jungfruchtphase: 0,3–0,5 %-Lösung zur Reduktion physiologischen Fruchtfalls.

  • Fruchtwachstumsphase: 0,5 %-Lösung, einmal pro Woche, 2–3 Anwendungen.


II. Kontinuierliche Wurzelversorgung (Fertigation)

1. Richtlinien für Tropfbewässerung

  • Verträglichkeitstest: 1:1 mit Bewässerungswasser mischen und 24 Stunden stehen lassen; nur bei fehlender Ausfällung anwenden.

  • Konzentrationssteuerung: Über die elektrische Leitfähigkeit (EC); die Düngermenge ist an die Bewässerungsmenge anzupassen.


Referenzwerte (erwachsene Obstbäume, Konzentration an Bewässerungsmenge anpassen):

Entwicklungsphase

Einzeldosis (kg/mu)

Ziel-EC-Erhöhung (mS/cm)

Intervall (Tage)

Knospenaufbruch

1,0–1,5

0,3–0,5

10–14

Triebwachstum

2,0–2,5

0,8–1,2

7–10

Fruchtvergrößerung

2,5–3,0

1,0–1,5

5–7

Farbumschlag

1,5–2,0

0,8–1,0

10–14

Nach der Ernte

2,0–2,5

0,5–0,8

14–21

2. Rezepturen und Mischwarnungen

  • Basisformel: Magnesiumnitrat-Hexahydrat + Kaliumnitrat + Monoammoniumphosphat


    (N:P₂O₅:K₂O:Mg ≈ 2:1:3:0,3).

  • Qualitätsverbesserung: Zusatz von 0,05 % Borsäure + 0,1 % Calciumnitrat.

  • Wichtige Warnung: Nicht in hoher Konzentration direkt mit phosphat- oder sulfatreichen Düngern (z. B. MKP, MAP, Kaliumsulfat) mischen, da Ausfällungen und Verstopfungen der Tropfer drohen. Separate Verdünnung oder A/B-Stammlösungen verwenden.


III. Bodengrunddüngung zur langfristigen Verbesserung

Für Neuanlagen oder stark magnesiumarme Böden:


  • Bodendiagnose: Austauschbares Mg < 80 mg/kg = schwerer Mangel.

  • Berechnung der Aufwandmenge:

Theoretische Menge (kg/mu) = [Zielwert (120 mg/kg) – Istwert] × Bodengewicht (150.000 kg) ÷ 1000 ÷ Magnesiumgehalt (9,4 %)

  • Applikation:

    • Mit organischem Dünger im Verhältnis 1:20 mischen.

    • In Pflanzfurchen oder -gruben in 20–30 cm Tiefe einarbeiten.

    • Direkte Mischung mit stark phosphorhaltigen Düngern (z. B. Superphosphat) vermeiden.


Integriertes Management: Magnesium im Gleichgewicht mit anderen Nährstoffen
Zentrale antagonistische Wechselwirkungen

  • Kalium-Magnesium-Antagonismus:

    Bei einem Boden-K/Mg-Verhältnis > 5:1 (Äquivalentbasis) wird die Magnesiumaufnahme stark gehemmt.


    → Ziel: K:Mg = 3–5:1.


  • Calcium-Magnesium-Gleichgewicht:


    Optimal: Ca:Mg = 3–7:1 (Äquivalentbasis).


    Sandige Böden sind besonders anfällig und sollten regelmäßig überwacht werden.


Maßnahmen zur Steigerung der Magnesiumeffizienz

  • Optimierung des Boden-pH: pH 6,0–6,5 für maximale Mg-Verfügbarkeit.

  • Erhöhung des Humusgehalts: Verbessert die Mg-Bindung und -Nachlieferung.

  • Wurzelgesundheit: Arbuskuläre Mykorrhizapilze können die Mg-Aufnahme um über 30 % steigern.


Fallstudie: Präzises Magnesium-Management in einem Shine-Muscat-Weinberg

Ausgangslage:


50 mu Shine-Muscat-Anlage in Jiangsu, drittes Ertragsjahr; Blattchlorosen an der Basis, ungleichmäßige Beeren, Zuckergehalt 16–17 °Brix.


Diagnose:


  • Blattanalyse: Mg = 0,12 %.

  • Boden: Austauschbares Mg = 65 mg/kg; K/Mg = 6,8:1.


Maßnahmen:


  1. Notfallkorrektur vor der Blüte: 0,8 % Magnesiumnitrat-Hexahydrat + 0,1 % chelatiertes Eisen, zweimal.

  2. Saisonale Anpassung der Fertigation: Kalium −20 %, Mg nach EC-Strategie.

  3. Bodenverbesserung nach der Ernte: 3 t/mu Schafmist + 15 kg/mu Mg-Nitrat; Gründüngung.


Ergebnisse:


  • Tag 15: 70 % Wiederbegrünung.

  • Veraison: Blatt-Mg = 0,25 %.

  • Ernte: Ø 19,5 °Brix, +35 % Gleichmäßigkeit, +23 % Ertrag.

  • Boden: Mg = 105 mg/kg; K/Mg = 4,2:1.


Wirtschaftlichkeit:


  • Mehrkosten: 380 CNY/mu.

  • Mehrerlös: ca. 2200 CNY/mu.

  • Kosten-Nutzen-Verhältnis: 1:5,8.


Sicherheit, Handhabung und Lagerung


Mischverbote:


  • Nicht mit hochkonzentrierten Phosphaten oder Sulfaten mischen.

  • Nicht mit alkalischen Pflanzenschutzmitteln kombinieren.

  • Bei hartem Wasser Voransäuerung auf pH 5,5–6,0.


Lagerung:


  • Luftdicht und trocken lagern (kritische rF ≈ 52–55 %).

  • Kühl und trocken bei 5–30 °C; Frost und Hitze vermeiden.

  • Haltbarkeit: 24 Monate originalverpackt; nach Öffnung innerhalb von 6 Monaten verwenden.


Sicherheit:


  • Schutzbrille und Gummihandschuhe tragen.

  • Bei Augenkontakt 15 Minuten mit Wasser spülen.

  • Für Kinder unzugänglich aufbewahren.


Technologische Entwicklungstrends


  • Intelligente Entscheidungssysteme: Multispektrale Fernerkundung zur Echtzeit-Mg-Analyse; sensorgestützte variable Düngung.

  • Produktinnovationen: Langzeit-Mikrokapseln (30–60 Tage); Kombinationen mit Biostimulanzien.

  • Neue Applikationsmodelle: UAV-Spritzung (bis zu 30 % Einsparung); tiefe Mg-Versorgung über Unterflur-Tropfbewässerung.


Schlussfolgerung

Ein effizientes Magnesium-Management ist ein zentrales Merkmal moderner Präzisionslandwirtschaft.Magnesiumnitrat-Hexahydrat als hochwertiger Träger von Nitratstickstoff und Magnesium behebt nicht nur Magnesiummangel, sondern steigert durch synergistische Effekte die Effizienz des gesamten Nährstoffmanagements.


Seine sachgerechte Anwendung bedeutet, das Qualitätspotenzial von Kulturen zu erschließen – und stellt einen entscheidenden technologischen Weg zu nachhaltiger Landwirtschaft unter Ressourcenbegrenzung dar.

 

ree

 

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