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Kurzbericht zum chinesischen Düngemittelmarkt: Kosten vs. Nachfrage (5.–11. September 2025)

Aktualisiert: 23. Sept.

Der chinesische Düngemittelmarkt zeigt derzeit ein deutliches Muster von „Rohstoffdivergenz mit Kostenunterstützung und uneinheitlicher Preisentwicklung bei Düngemitteln“:


  • Phosphatgestein: Ungleichgewicht von Angebot und Nachfrage zwischen Nord und Süd;


  • Schwefel: Steigende Hafenbestände, jedoch starke Preisstützungsstimmung, wodurch die Kostenbasis für Phosphatdünger fest bleibt;


  • Harnstoff: In der schwersten Angebots- und Nachfragekrise seit zehn Jahren, Preise unter den Kostenlinien, fast 30 % der Unternehmen machen Verluste;


  • Phosphatdünger: Preise bleiben durch Exporte und Kosten gestützt fest, jedoch stößt der Lagerabbau bei MAP auf Hindernisse;


  • Kalidünger: Internationales knappes Gleichgewicht und abwartende Inlandsstimmung wirken zusammen, leichte Preisrückgänge.


Insgesamt ist das Spannungsfeld zwischen Rohstoffkosten und Endnachfrage zum zentralen Widerspruch des Marktes geworden.


I. Rohstoffmarkt: Deutliche regionale Unterschiede, uneinheitliche Kostenstütze

1. Phosphatgestein: Ungleichgewicht zwischen Nord und Süd, klarer Preisgradient


(1) Inländischer Markt: Eng im Norden, stabil im Süden; Transport und Lagerbestände als Schlüsselvariablen


  • Angebotsstruktur:


    Im Norden ist die Produktion aufgrund fortgesetzter Umweltinspektionen rückläufig, wodurch das Angebot angespannt ist. Im Süden bleiben Produktion und Absatz unzureichend: Die Bestände in Guizhou steigen, die Ausfuhrmengen aus Shuifu (Sichuan) sind durch Transportbeschränkungen begrenzt, während Mabian Mischgestein mit Rabatten anbietet, um den Absatz zu fördern.


  • Nachfrage und Bestände:


    Nachgelagerte Phosphatdüngerwerke laufen bei rund 60 % Auslastung. Exporte stützen die kurzfristige Nachfrage, doch die Unternehmen zeigen wenig Bereitschaft zur Bevorratung. In Guizhou ist der Lagerdruck relativ hoch. Nach Abschluss der Bestellungen für den kommenden Monat dürften die Preise stabil bleiben.


(2) Importmarkt: Geordnete Anfragen, keine Großabschlüsse


  • Preisentwicklung:


    Ägyptisches Gestein (26–27 % Gehalt) CFR 80–90 USD/t; jordanische Ware ca. 100 USD/t; pakistanisches Gestein (28–30 %) CIF 95–98 USD/t (meist für Guangdong, Shandong und das Jangtse-Gebiet bestimmt).


  • Importdaten:


    Von Januar bis Juli 2025 importierte China 885.800 t Phosphatgestein (885.600 t ungemahlen). Im Juli lagen die Importe bei 119.700 t, mit einem Durchschnittspreis von 96,74 USD/t.


2. Schwefel: Steigende Hafenbestände, verstärktes Ringen zwischen Binnen- und Außenmarkt


  • Bestände und Preise:


    Die gesamten Inlandsbestände in den Häfen liegen bei 2,42 Mio. t, ein Plus von 100.000 t gegenüber der Vorwoche. Entlang des Jangtse-Flusses sind Billigladungen knapp; kleine Handelsmengen liegen bei 2.620 RMB/t. Inländischer Puguang–Wanzhou stabil bei 2.570 RMB/t; Raffinerie Dalian Startpreis 2.460 RMB/t (unverändert WoW); Shandong-Raffinerien flüssiger Schwefel 2.580–2.600 RMB/t, Abnehmer abwartend.


  • Binnen–Außenmarkt-Verbindung:


    FOB-Preise im Nahen Osten stiegen auf 300–310 USD/t. Engpässe erschweren die Nachbeschaffung in China, Händler zeigen starke Preisstützungsbereitschaft. Doch die Nachfrage nimmt am Rand ab, und da die Betriebsauslastung für Oktober unklar ist, dürfte der Markt kurzfristig schwankend bleiben.


3. Schwefelsäure: Regionale Preisrückgänge, Angebot–Nachfrage-Lage als Haupttreiber


  • Preisanpassungen:


    Belastet durch schwache Düngemittelnachfrage, fielen die Preise in Hebei, Anhui, Shandong, Zentralchina und Hunan–Zhejiang um 20–50 RMB/t. Yunnan 98 % Hüttensäure 720–760 RMB/t; Hubei 98 % Hüttensäure 650–730 RMB/t.


  • Kernaussage:


    Unterschiedliche Geschwindigkeit der Angebotsrückkehr und Transportbedingungen führen zu regionaler Spreizung. Kurzfristig folgen die Preise den lokalen Angebot–Nachfrage-Dynamiken.


4. Synthetisches Ammoniak: Nord–Süd-Divergenz, Seitwärtstrend hält an


  • Regionale Lage:


    Im Südwesten bleiben die Preise wegen Anlagenausfällen fest; im Norden (Shaanxi, Shanxi) nahm das Angebot mit Wiederinbetriebnahme zu. Hochpreise gaben nach, Tiefpreise näherten sich dem Zentrum an.


  • Ausblick:


    Regionale Unterschiede bleiben aufgrund begrenzter Transportreichweite bestehen. Kurzfristig tendieren Hochpreise schwächer, insgesamt seitwärts.


II. Kernmärkte für Düngemittel: Verstärkte Spreizung

1. Harnstoff: Ungleichgewicht durchbricht Kostenlinie, Branchenbereinigung beginnt


(1) Preise und Verluste


Inländische Ab-Werk-Preise sanken allgemein auf 1.600–1.700 RMB/t, im Nordwesten Minimum 1.520 RMB/t – unter die Cash-Kostenlinie von fast 30 % der Unternehmen. Breite Verluste im Sektor.


(2) Angebot–Nachfrage–Bestandskonflikt


  • Angebot: Tagesproduktion ca. 190.000 t (von 200.000 t zuvor). Nach Ende der Beschränkungen in Beijing–Tianjin steigt die Kapazität wieder. Zudem Umstellung von Ammoniak auf Harnstoff → „erzwungene Mehrproduktion“, wodurch Angebotskürzungen schwer durchzusetzen sind.


  • Nachfrage: Compounddünger-Auslastung unter 40 % (Produktion = Verlust). Händler auf Basisebene haben verlängerte Bestandsabbauzyklen. Bauern mit Katastrophenschäden und geringeren Erträgen zeigen wenig Düngungsbereitschaft.


  • Bestände: Stand 5. September Unternehmenslager 1,2142 Mio. t (+16.500 t WoW), Hafenlager 620.900 t (+3,48 % WoW). Teufelskreis: „Upstream will nicht senken, Downstream traut sich nicht zu kaufen.“


(3) Exportprobleme


Indien-Tender im September bei 464,7 USD/t CIF. Doch wegen Währungsschwankungen, schwächerer Weltmarktpreise (Nahost-Angebot wettbewerbsfähiger) und Exportquoten unsicherer Zuschlag – kaum Entlastung für Überangebot im Inland.


2. Phosphatdünger: Kostenstütze, MAP schwach – DAP stabil


(1) Monoammoniumphosphat (MAP): Preisnachlässe mit begrenztem Abbaueffekt, Druck steigt


  • Preise & Lager: Hubei 55 % MAP-Pulver 3.300–3.350 RMB/t; Hubei 73 % Industrie-MAP 5.700–5.800 RMB/t. Landwirtschaftliche Nachfrage schwach; Lithium-Eisenphosphat-Branche verlangsamte Nachfrage, drückt Rohstoffpreise. Unternehmen unter zunehmendem Lagerdruck, kleine Werke Gefahr von Überbeständen. Preissenkungen bringen wenig Entlastung.


  • Haupthemmnisse: Nachgelagerte Compounddünger-Käufer nur Kleinstmengen nach Bedarf. Landwirtschaftliche Nachfrage schwach, hohe Rohstoffpreise drücken Margen → mögliche weitere Auslastungsreduktion.


(2) Diammoniumphosphat (DAP): Export & Kostenstütze halten Preise fest


  • Preise & Angebot: Hubei 64 % DAP-Granulat 3.800–3.850 RMB/t. 64 %-DAP knapp im Inland durch Export, niedrigere Gehalte ausreichend.


  • Nachfrage: Ausschreibungen Äthiopien 540.000 t, Bangladesch 116.500 t stärken Stimmung. Phase-II-Exportquote > 800.000 t (Registrierung bis 15.10.). Marktstimmung positiv.


3. Kalidünger: International knapp, Inland abwartend


(1) Inland: Preisrückgang, niedrige Lager bei abwartender Nachfrage


  • Preise & Lager: Import-KCl-Preise weicher, 62 % Weißkali Angebot nach unten (manche Firmen setzen Quotierung aus). Hafenbestände < 1,6 Mio. t (–49,6 % YoY). Gerüchte über steigende Laos-Importe belasten Stimmung.


  • Marktdynamik: Mehr Kleinangebote zur Stützung, aber Nachfrage schwach (geringe Pflanzbereitschaft). Ohne Nachfrageanstieg Mitte/Ende September droht Preisstütze zu brechen.


(2) International: Knappes Gleichgewicht stützt Preise langfristig


Russland/Belarus senkten H1-Produktion; BHP Kanada-Projekt verzögert bis 2027 → großes Kapazitätsdefizit. Indonesiens Importe +48 % YoY auf 2,56 Mio. t. Brasiliens Granulat-Kali CFR 360 USD/t (+22 % YoY). Internationales knappes Gleichgewicht stützt langfristig auch den chinesischen Markt.


III. Marktausblick und Risikohinweise

1. Ausblick nach Produktkategorie


  • Harnstoff: Beobachtung von Indien-Ausschreibungen und Beginn der chinesischen Nebensaisonlagerung; beschleunigter Ausstieg veralteter Kapazitäten unausweichlich.


  • Phosphatdünger: MAP schwach-stabil (Lagerdruck), DAP stabil bis fest (Export + Kostenstütze).


  • Kalidünger: Nach Lockerung bei Importpreisen wieder stabil; Herbstdüngung als Schlüsselfaktor; internationales knappes Gleichgewicht bietet langfristige Unterstützung.


  • Rohstoffe: Phosphatgestein weitgehend stabil; Schwefel schwankend im Marktspiel; synthetisches Ammoniak bleibt regional unterschiedlich.


✅ Fazit:


Der chinesische Düngemittelmarkt (5.–11. September 2025) wird von einem Spannungsfeld zwischen Kostenstütze und schwacher Endnachfrage geprägt. Während DAP und Rohstoffschwefel durch Exporte und internationale Preise gestützt bleiben, steht der Harnstoffmarkt unter starkem Druck und beschleunigt den Strukturwandel der Branche.


Hinweis: Die obigen Informationen dienen nur als kommerzielle Referenz aufgrund der Vielfalt der gesammelten Informationen, und Kelewell ist nicht für die Authentizität der Daten verantwortlich.


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