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Globale Strategien und Handelsdynamiken der Düngemittelindustrie 2025: Erweiterung der US-Liste, Nachfrageausblick und Chinas Import-Export-Landschaft

Im vierten Quartal 2025 ist die globale Düngemittelindustrie durch klare Trends wie „strategische Aufwertung, steigende Nachfrage und aktive Handelsaktivitäten“ gekennzeichnet.


Die Vereinigten Staaten haben erstmals Phosphatgestein und Kalidünger in ihre Liste der kritischen Mineralien aufgenommen und damit die nationale sicherheitspolitische Bedeutung dieser Düngemittelrohstoffe hervorgehoben.


Nutrien, der weltweit größte Düngemittelproduzent, prognostiziert für 2026 einen weiteren Anstieg der globalen Kalinachfrage, was zu Anpassungen in der Branchenplanung führt.


Gleichzeitig verzeichnete China als bedeutende Düngemittelhandelsnation im Oktober starke Import- und Exportzahlen und unterstrich damit seine zentrale Rolle in den globalen Lieferketten.


Gemeinsam zeichnen diese Entwicklungen die aktuelle Struktur und die künftige Ausrichtung der globalen Düngemittelindustrie nach.


I. Erweiterung der US-Liste kritischer Mineralien: Düngemittelrohstoffe werden erstmals strategisch eingestuft

Anfang November 2025 veröffentlichte der U.S. Geological Survey (USGS) einen Entwurf zur Aktualisierung der Liste kritischer Mineralien, in dem zehn neue Materialien – darunter Phosphate und Kalidünger – hinzugefügt wurden. Damit steigt die Gesamtzahl der kritischen Mineralien von 50 im Jahr 2022 auf 54.


Diese Anpassung durchbricht den bisherigen Schwerpunkt auf Energiewende-Materialien wie Lithium und Kobalt und stuft erstmals zentrale Düngemittelrohstoffe ausdrücklich als Schlüsselmineralien ein, die für die nationale Sicherheit und wirtschaftliche Stabilität von entscheidender Bedeutung sind.


Dies stellt eine formelle Aufwertung der strategischen Bedeutung landwirtschaftlicher Mineralien dar.


(1) Zentrale Gründe für die Aufnahme: Importabhängigkeit in Verbindung mit Ernährungssicherheit


Der USGS erklärte, dass die Aufnahme von Phosphatgestein und Kalidünger auf deren „hohe wirtschaftliche Bedeutung und zunehmende Importabhängigkeit“ zurückzuführen sei.


Daten zeigen, dass die US-Landwirtschaft 85 % der nationalen Kaliversorgung verbraucht, dieser Bedarf jedoch nahezu vollständig durch Importe gedeckt wird – hauptsächlich aus Kanada, Belarus und Russland.


Die inländische Produktion von Phosphatgestein stagniert bei rund 20 Millionen Tonnen pro Jahr, während die Nettoimportabhängigkeit auf 13 % des scheinbaren Verbrauchs gestiegen ist.


Beamte des Innenministeriums betonten während der Pressekonferenz, dass „dieser Schritt die enge Verbindung zwischen Ernährungssicherheit und Mineralsicherheit hervorhebt; Störungen in der Düngemittelversorgung würden die landwirtschaftliche Produktion, die Preisstabilität und die wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit direkt gefährden.“


Unterstützt wird diese Einschätzung durch das neu überarbeitete Modell zur Handelsstörungsanalyse des USGS, das mehr als 1.200 globale Versorgungsschockszenarien für 84 mineralische Rohstoffe simuliert hat.


Die Ergebnisse zeigen, dass Phosphatgestein und Kalidünger aufgrund ihrer „hohen Produktionskonzentration, erhöhten geopolitischen Risiken und des Fehlens inländischer Ersatzstoffe“ eine außergewöhnlich hohe Verwundbarkeit aufweisen.


Zu den gleichzeitig aufgenommenen weiteren Mineralien gehören wichtige industrielle Rohstoffe wie Silber und Kupfer.


(2) Auswirkungen auf Politik und Markt: Strategische Aufwertung und erwartete Branchenumstrukturierung


Die Aufnahme in die Liste der kritischen Mineralien wird der Phosphat- und Kaliindustrie erhebliche politische Vorteile bringen, darunter beschleunigte bundesstaatliche Genehmigungsverfahren, erweiterte Fördermittel für Forschung und Entwicklung sowie steuerliche Anreize für die heimische Exploration und Verarbeitung.


Zudem werden diese Materialien in denselben sicherheitspolitischen Rahmen wie strategische Metalle und Rohstoffe für saubere Energien eingeordnet, was die Widerstandsfähigkeit der globalen Düngemittellieferkette potenziell stärken könnte.


Die Reaktionen der Industrie fallen positiv aus. Organisationen wie das Fertilizer Institute (TFI) und die American Farm Bureau Federation äußerten deutliche Unterstützung und betonten, dass „landwirtschaftliche Mineralien die gleiche strategische Priorität erhalten sollten wie Batteriemetalle“.


Laut TFI-Daten führten frühere Importbeschränkungen dazu, dass die US-Kaliimporte zwischen April und Juli 2025 im Jahresvergleich um 36 % zurückgingen, was die Verwundbarkeit der Lieferkette verdeutlicht und die Notwendigkeit der Aktualisierung der Liste untermauert.


Caleb Ragland, Präsident der American Soybean Association, erklärte, dieser Schritt „stelle einen entscheidenden Fortschritt zur Verringerung des Kostendrucks in der landwirtschaftlichen Produktion dar und unterstreiche die Bedeutung einer stabilen inländischen Düngemittelversorgung“. Diese Einschätzung stehe im Einklang mit der Lieferkettenstrategie der Trump-Regierung, die darauf abzielt, „die Abhängigkeit von Importen kritischer Ressourcen zu verringern“.


II. Nachfragenausblick von Nutrien: Globale Kalinachfrage soll 2026 erneut wachsen und Branchenanpassungen vorantreiben

Als weltweit größter Düngemittelproduzent veröffentlichte das in Kanada ansässige Unternehmen Nutrien Anfang November seinen Marktausblick und lieferte damit wichtige Einblicke in Branchentrends.


Aufgrund einer verstärkten Nährstoffverarmung infolge hoher Ernteerträge im Jahr 2025 sowie reduzierter Produktionskapazitäten in wichtigen Förderländern wird erwartet, dass die weltweite Kalinachfrage im Jahr 2026 zum vierten Mal in Folge steigt. Die Liefermengen sollen von 73–75 Millionen Tonnen im Jahr 2025 auf 74–77 Millionen Tonnen zulegen.


Diese Prognose hängt eng mit der oligopolistischen Struktur der globalen Kaliindustrie zusammen, in der Kanada, Russland und Belarus gemeinsam 69,4 % der weltweiten Produktionskapazität halten – wodurch angebotsseitige Anpassungen einen erheblichen Einfluss auf die Marktdynamik haben.


(1) Treiber des Nachfragewachstums: Nährstoffverarmung der Böden und Angebotsrückgänge wirken gleichzeitig


Nutrien-CEO Ken Seitz erklärte während der Telefonkonferenz zu den Ergebnissen des dritten Quartals, dass die hohen globalen Ernteerträge im Jahr 2025 zu einer erheblichen Erschöpfung der Bodennährstoffe geführt haben, was 2026 eine Spitzenphase der Nachfrage nach Nachdüngung auslösen werde.


Gleichzeitig wird das rückläufige Angebot aus wichtigen Produktionsländern – darunter China – das ohnehin angespannte Marktgleichgewicht weiter verschärfen.


(2) Anpassungen der Unternehmensstrategie: Konzentration auf Kernaktivitäten und Optimierung der Vermögensstruktur


Auf Grundlage seines Marktausblicks kündigte Nutrien an, das strategische Profil seines Phosphatgeschäfts im Jahr 2026 neu zu definieren.


Dieser Geschäftsbereich, der 6 % des Unternehmensumsatzes ausmacht und nicht zu den Kernaktivitäten zählt, könnte künftig einer „operativen Umstrukturierung, der Prüfung von Partnerschaften oder einer Veräußerung von Vermögenswerten“ unterzogen werden.


Gleichzeitig treibt das Unternehmen die Veräußerung von Nicht-Kernvermögenswerten voran, darunter eine stillgelegte Stickstoffanlage in Trinidad – die im Oktober aufgrund von Problemen beim Hafenzugang und der Erdgasversorgung außer Betrieb genommen wurde, wobei der Produktionsausfall durch andere Standorte ausgeglichen werden soll – sowie ausgewählte Vermögenswerte in Südamerika.


Die Veräußerung der südamerikanischen Geschäftsbereiche soll Einnahmen in Höhe von rund 900 Millionen CAD einbringen.


Seitz betonte, dass diese Anpassungen darauf abzielen, „die Profitabilität der Kernbereiche zu stärken“ und damit im Einklang mit den umfassenderen strukturellen Veränderungen der globalen Düngemittelindustrie stehen.


III. Chinas Düngemittelimporte und -exporte im Oktober 2025: Starkes Handelswachstum mit klaren Strukturmerkmalen

Nach Angaben des chinesischen Zolls zeigte der Düngemittelhandel Chinas von Januar bis Oktober 2025 eine anhaltend starke Dynamik, wobei sowohl Exportvolumen als auch Exportwert deutlich zunahmen.


Gleichzeitig konzentrierten sich die Importe weiterhin auf zentrale Rohstoffe.


Damit spielt China im globalen Düngemittelhandelsnetz weiterhin eine Doppelrolle – sowohl als „wichtiger Lieferknotenpunkt“ als auch als „Großabnehmer“.


(1) Gesamtübersicht der Im- und Exportdynamik: Starkes Exportwachstum und Importfokus auf zentrale Rohstoffe


Auf der Exportseite exportierte China von Januar bis Oktober insgesamt 38,42 Millionen Tonnen Düngemittel – ein beeindruckender Anstieg von 48,3 % im Jahresvergleich.


Ammoniumsulfat war das dominierende Exportprodukt; die kumulierten Ausfuhren erreichten 17,156 Millionen Tonnen und machten damit 44,7 % aller Düngemittelexporte aus.


Allein im Oktober waren die fünf wichtigsten Exportprodukte:


• Ammoniumsulfat (2,0085 Mio. Tonnen)


• Harnstoff (1,2022 Mio. Tonnen)


• Düngemittel in Kleinverpackungen unter 10 kg (303.700 Tonnen)


• Fertilizer in small packages below 10 kg (303,700 tonnes)


• Ammoniumchlorid zu Düngemittelzwecken (267.500 Tonnen)


Diese Zahlen unterstreichen die starke Präsenz von Stickstoff- und Phosphatdüngern in den Exportströmen.


Auf der Importseite waren die fünf wichtigsten eingeführten Produkte von Januar bis Oktober:


• Kaliumchlorid (nicht reines KCl) – 9,8809 Mio. Tonnen


• NPK-Compound-Dünger – 991.100 Tonnen


• Schwefel – 8,6987 Mio. Tonnen


• Unvermahlenes Phosphatgestein – 1,3761 Mio. Tonnen


• Ammoniak – 340.300 Tonnen


Dieses Muster unterstreicht Chinas starre Nachfrage nach Kali, Schwefel und anderen essenziellen Produktionsrohstoffen.


Auch im Oktober blieb die Importaktivität stark: 688.900 Tonnen Schwefel und 1,2186 Millionen Tonnen Kaliumchlorid (einschließlich reinen KCl) wurden eingeführt und stellten wichtige Rohstoffunterstützung für die nachgelagerte Produktion bereit.


(2) Exporte von Phosphatdüngern und Importe von Phosphatgestein: Klare regionale Muster und leichte Preisschwankungen


Die Exporte chinesischer Phosphatdünger weisen deutliche Merkmale wie „Produktdifferenzierung und Zielmarkt-Konzentrierung“ auf.


Im Oktober erreichten die Exporte von Monoammoniumphosphat (MAP) 249.100 Tonnen; die kumulierten Exporte von Januar bis Oktober beliefen sich auf 1,4983 Millionen Tonnen.


Zu den wichtigsten Absatzmärkten gehörten aufstrebende Agrarökonomien wie Brasilien (59.600 Tonnen) und Indonesien (29.400 Tonnen).


Die Exporte von Diammoniumphosphat (DAP) beliefen sich im Oktober auf 356.800 Tonnen, wobei die kumulierten Exporte von Januar bis Oktober 2,8707 Millionen Tonnen erreichten. Bangladesch (120.000 Tonnen) und Pakistan (52.300 Tonnen) fungierten dabei als Kernmärkte.


Die Exportmengen von Einfachsuperphosphat (SSP) und Trippelsuperphosphat (TSP) blieben vergleichsweise gering und gingen hauptsächlich nach Südostasien und Ozeanien.


Auf der Importseite für Phosphatgestein importierte China von Januar bis Oktober kumuliert 1,3768 Millionen Tonnen, wobei unvermahlenes Phosphatgestein mehr als 99 % des Volumens ausmachte.


Die Importe im Oktober beliefen sich auf 197.900 Tonnen, bei einem durchschnittlichen Importpreis von 84 USD pro Tonne – ein leichter Rückgang um 3 USD gegenüber September.


Die Herkunftsländer der Importe waren stark konzentriert: Ägypten (115.600 Tonnen) und Jordanien (81.300 Tonnen) stellten gemeinsam 99,5 % des Importvolumens im Oktober – ein deutlicher Hinweis auf Chinas starke Abhängigkeit von Phosphatressourcen aus dem Nahen Osten und Nordafrika.


IV. Zusammenfassung der globalen Trends in der Düngemittelindustrie

Im vierten Quartal 2025 zeigen sich im globalen Düngemittelmarkt drei wesentliche Entwicklungen:


Erstens nimmt die strategische Bedeutung von Düngemittelmineralien zu.Die Aufnahme von Phosphatgestein und Kalidünger in die US-Liste kritischer Mineralien signalisiert einen Wandel: weg von der Behandlung landwirtschaftlicher Mineralien als „Marktprodukte“ hin zu ihrer Einstufung als „strategische Ressourcen“.Diese politische Aufwertung dürfte die globalen Investitionsmuster in der Branche neu gestalten.


Zweitens dürfte das enge globale Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage bestehen bleiben.


Nutrien erwartet auch für 2026 ein weiteres Wachstum der globalen Kalinachfrage. In Verbindung mit der stark konzentrierten Produktionslandschaft weltweit dürfte dies die anhaltend hohen Düngemittelpreise stützen.


Drittens bleiben die globalen Handelsmuster stabil.


Als sowohl „wichtiger Exporteur“ als auch „Großimporteur von Rohstoffen“ festigt China seine Rolle als zentraler Knotenpunkt in der globalen Düngemittellieferkette, begleitet von einer zunehmend optimierten regionalen Marktverteilung.


Für den weiteren Ausblick sollten folgende Punkte besonders beachtet werden:


die endgültige Umsetzung der aktualisierten US-Liste kritischer Mineralien,das Tempo des globalen Kapazitätsausbaus sowie geopolitische Einflüsse auf die Lieferketten der Düngemittelindustrie.


ree

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