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Globale Entwicklungen im Düngemittelmarkt: Neue Impulse durch Politik, Projekte und Handelsstrukturen

EU erhöht Zölle auf russische Düngemittel – Industriepolitische Spannungen verschärfen sich

Die EU-Gesetzgeber haben neue Zölle auf Düngemittelimporte aus Russland beschlossen, um die finanzielle Unterstützung für das Land zu verringern. Derzeit stammen über ein Viertel der Stickstoffdüngemittelimporte der EU (im Wert von 1,3 Mrd. €) aus Russland, mit zusätzlichen Mengen aus Belarus.

Stufenplan zur Zollanhebung: Ab Juli 2025 werden die Zölle auf bestimmte Düngemittel über drei Jahre hinweg schrittweise von 6,5 % auf bis zu 100 % angehoben. Ab Mitte 2026 wird ein zusätzlicher Aufschlag von 40–45 €/t eingeführt, der jährlich steigt und 2028 bei 350–430 €/t (395–486 $) liegen soll – mit erheblichen Auswirkungen auf die Importkosten.

Debatten und Auswirkungen:

  • 2023 importierte die EU 4,4 Mio. Tonnen Düngemittel aus Russland und Belarus (30 % des Gesamtvolumens). Die Maßnahme erfordert noch die formelle Zustimmung der Mitgliedstaaten, genießt aber bereits breite Unterstützung.

  • Sorge in der Landwirtschaft: Landwirtschaftsverbände warnen vor drastisch steigenden Kosten. Russische Düngemittel gelten aufgrund ihrer Logistik als kostengünstigste Option. Ein belgischer Landwirt sprach davon, „als Spielball geopolitischer Interessen“ Verluste hinnehmen zu müssen.

  • Industrielle Unterstützung: Ziel ist es, den indirekten Export von russischem Erdgas (ein zentraler Rohstoff für Düngemittel) einzudämmen und die europäische Produktion zu fördern. Hersteller wie Yara (Norwegen) begrüßen die Entscheidung und bezeichnen sie als „überfällig“, erkennen jedoch die Sorgen der Landwirte an.

Puffermaßnahmen: Um Preisschocks abzumildern, schlägt die EU die Abschaffung von Importzöllen für Düngemittel aus Nordafrika, Zentralasien und anderen Regionen vor. Die neuen Zölle könnten die Preise um 5–10 $/t erhöhen (aktueller Preis: ca. 400 $/t Stickstoffdünger).


Irak & China: 2-Milliarden-Dollar-Projekt zur Phosphatdüngerproduktion

In der westirakischen Provinz Anbar wurde der Grundstein für eine integrierte Phosphatdüngeranlage gelegt – ein Meilenstein nach Jahren des industriellen Stillstands und sicherheitspolitischer Instabilität.

• Partner: Iraqi State Company for Phosphate & East China Engineering Science and Technology Co., Ltd. (ECEC)

• Gesamtinvestition: 2 Mrd. USD

• Produktionskapazität: 500.000 t SSP (Superphosphat) + 1 Mio. t DAP (Diammoniumphosphat) pro Jahr

• Das Projekt markiert den Beginn eines größeren Entwicklungsprogramms zur Erschließung von Phosphatreserven (geschätzte 10 Mrd. Tonnen).

• In der Folge ist auch eine Anlage zur Siliciumdioxidproduktion geplant.


Japans Düngemittelmarkt – Verbrauch, Produktion, Import und Export im Wandel

1️⃣ Marktnachfrage – Ausblick bis 2035

• Verbrauchs-CAGR: +0,6 % → 8,2 Mio. Tonnen

• Wert-CAGR: +1,7 % → 8,2 Mrd. USD (nominale Großhandelspreise)

• 2024: stabiler Verbrauch bei 7,7 Mio. Tonnen (2019: Rekord mit 8,3 Mio. t)

2️⃣ Produktstruktur

Calciumammoniumnitrat (CAN): 2,9 Mio. t (38 % Verbrauch, 43 % Produktion)

• NPK-Dünger: 1 Mio. t (14–16 %)

3️⃣ Importmarkt

• Menge: 1,3 Mio. t (+6 % ggü. VJ), Importwert: 698 Mio. USD

• Hauptlieferländer: China (444 kt, 71 %), Kanada, Malaysia

• Hauptprodukte: Kaliumchlorid (342 kt), DAP (325 kt), Harnstoff (268 kt)

• Durchschnittspreis 2024: 530 $/t (–13,1 %)

4️⃣ Exportmarkt

• Volumen: 390 kt (erstmals wieder Anstieg seit 2021)

• Hauptexportziele: Philippinen, Malaysia, Vietnam

• Exportwert: 119 Mio. USD

5️⃣ Fazit

• Starker Inlandsfokus auf CAN

• Importabhängigkeit von wenigen Ländern, Preissensitivität bleibt hoch

• Schrumpfender Exportmarkt → Verlust an internationaler Wettbewerbsfähigkeit


Vietnams Düngemittelimporte im April: China bleibt führend, Russland holt auf

Laut dem vietnamesischen Zoll verzeichnete der Markt im April 2025 eine strukturelle Verschiebung:

1️⃣ Gesamtwachstum

• April-Importe: 158,61 Mio. USD (↑10,03 % MoM)

• YTD: 586,61 Mio. USD

2️⃣ Lieferländer

• China: 48,88 Mio. USD (–17,15 % MoM), bleibt Nr. 1 (32,87 % YTD)

• Russland: 44,55 Mio. USD (↑74,82 % MoM), nun Platz 2 (21,82 % YTD)

• Starke Zuwächse: Südkorea (+46,96 %), Laos (+14,01 %), Indonesien (+566 %), Malaysia (+170,6 %)

• Rückgänge: Norwegen (–41,54 %), Taiwan (–46,49 %), Deutschland (–30,87 %)

• Kanada: Importe im April komplett eingestellt

3️⃣ Marktzusammenfassung

• Hohe Konzentration: 🇨🇳 + 🇷🇺 = 54,69 % Marktanteil

• Regionale Unterschiede zeigen sich deutlich → Diversifizierung & Handelsstrategien im Fokus


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