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Düngemittelmarktbericht – Mitte bis Ende September 2025

In dieser Woche setzten die chinesischen und internationalen Düngemittelmärkte das Muster „Kostenunterstützung versus nachlassende Nachfrage“ fort, getrieben durch die Wechselwirkung von divergierenden Rohstoffpreisen, schwacher Nachfrage in den nachgelagerten Bereichen und internationalen politischen Anpassungen. Im Folgenden eine Übersicht der wichtigsten Marktdynamiken:


Marktdynamik in China

(I) Rohstoffmarkt: Verschärfte Angebots- und Nachfragedivergenz, unterschiedliche Preisentwicklungen je Produkt


Inlandsmarkt: Preise blieben unverändert. Bergwerke und Händler konzentrierten sich hauptsächlich auf die Abwicklung bestehender Aufträge, während neue Abschlüsse vorsichtig verliefen. Im Norden war das Angebot aufgrund von Umweltinspektionen eingeschränkt; in den südlichen Hauptproduktionsgebieten waren Produktion und Absatz unzureichend. In Sichuan und Guizhou stiegen die Lagerbestände schrittweise an, während der Abtransport in Sichuan durch Straßenreparaturen behindert wurde.


Die Auslastung der nachgelagerten Phosphatdüngerwerke sank insgesamt; MAP-Produzenten rechneten mit einer Reduzierung der Produktion, während DAP durch Exportaufträge eine hohe Auslastung beibehielt. Es wird jedoch erwartet, dass die DAP-Produktion Ende September bis Mitte Oktober nach Auslaufen der Exportaufträge zurückgeht.


Importmarkt: Jüngste Transaktionen waren begrenzt, Großaufträge selten. Ägyptisches Gestein (26–27 % Gehalt) wurde mit 80–90 USD/t CFR angeboten, jordanisches Gestein mit ca. 100 USD/t. Batam-Gestein (28–30 % Gehalt) wurde mit 95–98 USD/t CIF gehandelt, 25 % Gehalt lag bei 70 USD/t CFR. Die meisten Lieferungen gingen nach Guangdong, Shandong und in das Jangtse-Becken.


Von Januar bis August 2025 importierte China insgesamt 1,0162 Mio. t Phosphatgestein, darunter 10 Ladungen aus Ägypten und 6 aus Jordanien; die Importe im August beliefen sich auf 130.400 t .


2. Schwefel: Schwankender Aufwärtstrend durch Auslandsmärkte gestützt, Nachfragesorgen bestehen


Bestände & Preise: Die gesamten Hafenbestände lagen bei 2,39 Mio. t, leicht rückläufig im Vergleich zur Vorwoche. Marktgerüchte über eine Ausschreibung von 35.000 t festen Schwefels in Katar mit einem Zuschlagspreis von 333 USD/t FOB stärkten die Zurückhaltung der Händler beim Verkauf und führten zu steigenden Spotpreisen.


Markterwartung: Hohe Auslandspreise erschwerten günstige Nachkäufe, was die Stimmung der Händler festigte. Gleichzeitig fielen die Preise für konkurrierende Schwefelsäure weiter, und die Wahrscheinlichkeit sinkender Auslastungen in der Phosphatdüngerindustrie ist hoch. Erwartet wird ein volatiles Marktumfeld bis zu den Feiertagen.


3. Schwefelsäure: Landesweit rückläufig, regionale Angebots- und Nachfragesituation bestimmt Anpassungen


Preisentwicklung: Die Preise fielen in dieser Woche um 40–170 RMB/t. In Nordchina standen sie unter Druck durch niedrigere Preise der Umgebung, in Ostchina fehlte es an nachgelagerter Nachfrage, und in Zentralchina wuchs der Verkaufsdruck. In Yunnan lag der Preis für 98 % Hüttensäure bei 610–640 RMB/t frei Werk, in Hubei bei 490–560 RMB/t.


Treiber: Aufgrund schwacher Nachfrage im Phosphatdüngermarkt fehlte es an kurzfristigen positiven Impulsen. Die Regionen passten ihre Preise entsprechend ihrer Angebots- und Nachfragesituation an.


4. Synthetisches Ammoniak: Deutliche regionale Divergenz, kurzfristig schwache Konsolidierung


Preisschwankungen: Im Norden stiegen die Preise aufgrund knapper Versorgung, während sie im Süden unter Druck durch hohe Kosten sanken. In Zentralchina drückte ein Angebotsanstieg die Preise, während sie im Südwesten stabil blieben, getragen durch Grundbedarfe.


Marktmuster: Insgesamt nahm das Angebot deutlich zu, was den Handel belastete. Durch Transportrestriktionen und regionale Unterschiede blieben die Preise divergierend. Kurzfristig wird eine Fortsetzung der schwachen Konsolidierung erwartet.


(II) Fertigprodukte: Schwache Nachfrage, abwartende Unternehmen

Phosphat-Compound-Dünger: Gedrückte Stimmung, verschärftes Kräftemessen zwischen Nachfrage und Kosten


Marktstimmung: Transaktionen verliefen schleppend, neue Aufträge waren begrenzt, Händler zeigten eine vorsichtig-pessimistische Haltung.


Produktdifferenzierung: MAP-Bestände nahmen weiter zu, was Unternehmen zu einer Reduzierung der Auslastung zwang; 64 % DAP war durch Exportaufträge knapp am Inlandsmarkt; industrielles MAP stützte sich ausschließlich auf die Nachfrage aus dem Bereich der erneuerbaren Energien, landwirtschaftliche Nachfrage war gering.


Kosteneinfluss: Der starke Preisrückgang bei Schwefelsäure schwächte die Kostenstütze, während Schwefelpreise durch Auslandsmärkte hoch blieben – Produzenten standen somit unter doppeltem Druck.


Kalidünger: Angebots-Nachfrage-Patt, kurzfristig kaum starke Preisrückgänge


Angebot & Nachfrage: Inländische Produktion und Hafenbestände fielen beide auf ein Fünfjahrestief. Der Lieferpreis für 60 % Weißkali lag bei 3.100–3.200 RMB/t, 62 % Weißkali ab Hafen bei 3.150–3.400 RMB/t, jedoch knappes Angebot; in Yantai und Qingdao wurden keine Preise mehr genannt. Auf der Nachfrageseite lag die Auslastung der Compound-Düngerwerke unter 50 %, Fertigwarenbestände häuften sich, und Landwirte hielten sich angesichts schwankender Getreidepreise zurück. SOP-Produzenten (52 % voll wasserlösliches Pulver, ab Werk ca. 3.900 RMB/t, nahe der Kostenlinie) arbeiteten mit nur 40 % Auslastung.


Preisausblick: Kurzfristig sind aufgrund der Kostenstütze keine starken Rückgänge zu erwarten. Grenzhandelsverträge im Oktober könnten Preiserhöhungen bringen, die jedoch durch schwache Nachfrage begrenzt bleiben. Sollte die Herbstdüngernachfrage anziehen, könnte SOP leicht ansteigen.


Harnstoff: Exportwachstum ändert lockere Angebots-Nachfrage-Lage nicht


Im- & Exporte sowie Bestände: Seit Mai 2025 gilt ein Exportquotensystem (erste drei Tranchen ca. 4 Mio. t). Im August wurden 800.000 t exportiert, kumuliert von Januar bis August 1,44 Mio. t (+492,3 % J/J). Die Gesamtbestände der Unternehmen lagen bei 1,1327 Mio. t (+50 % J/J), ein Fünfjahreshoch.


Angebot, Nachfrage & Rentabilität: In der zweiten Septemberwoche lag die Auslastung bei 79,34 % (+1,24 Prozentpunkte W/W), mit einer täglichen Produktion von rund 190.000 t. Die Produktion dürfte nach Wartungen und durch neue Kapazitäten wieder steigen (neue Anlagen im Q4; 2026 könnte die Tagesproduktion 210.000 t übersteigen). Landwirtschaftliche Nachfrage befand sich in der Nebensaison, industrielle Nachfrage litt unter schwachem Immobiliensektor, und die Unternehmensgewinne sanken im Jahresvergleich.


Internationale Marktdynamik

(I) Ägypten: Steigerung der Düngemittelexporte zur Abfederung gekürzter Energiesubventionen


Die ägyptische Regierung plant, den Erdgaspreis für die Industrie um 1–2 USD/MMBtu anzuheben und gleichzeitig die Exportquote für Düngemittel von 45 % auf 55 % zu erhöhen. Gleichzeitig soll der Inlandspreis für Landwirte von 4.500 LE/t auf 6.000 LE/t steigen. Zudem wurde zugesichert, die Gasversorgung für Fabriken zu sichern, um die Auswirkungen der Subventionskürzungen auf die Schwerindustrie abzufedern.


Branchensituation: Die Düngemittel- und Petrochemieindustrie macht 16 % des inländischen Erdgasverbrauchs in Ägypten aus, Erdgas hat dabei einen Kostenanteil von 70 %. In den letzten Jahren verschärfte sich das Energie­defizit des Landes, was zu Produktionsstopps aufgrund von Gasunterbrechungen führte. Die neue Politik wird den „Gas-Subventions- zu Dünger-Subventions“-Mechanismus neu formen und erhebliche Auswirkungen auf internationale Lieferketten sowie die lokale Landwirtschaft haben.


(II) Pakistan: Düngemittelverbrauch im August stark gestiegen, Lagerbestände ausreichend


Laut NFDC stieg der Düngemittelverbrauch im August 2025 um 53,4 % J/J, kumuliert in der Kharif-Saison (April–August) um 15,9 %. Im August erreichte der Harnstoffverbrauch 2,676 Mio. t (+12,4 %), der DAP-Verbrauch 552.000 t (+8,7 %). Der Einsatz von Stickstoffdüngern stieg um 50,7 %, Phosphatdünger um 69,3 %, Kalidünger um 49,3 % – ein Zeichen für starke landwirtschaftliche Nachfrage während der Kharif-Saison.


Die inländische Produktion im August betrug 835.000 t (davon 597.000 t Harnstoff), DAP-Importe beliefen sich auf 50.000 t. Laut NFDC wird der verfügbare Harnstoff im restlichen Jahr 4,27 Mio. t betragen (erwartete Nachfrage 3,17 Mio. t), DAP 1,017 Mio. t (Nachfrage 703.000 t), was auf eine gesicherte Versorgung hindeutet.


(III) Bangladesch: Genehmigung für 95.000 t Düngemittelimporte


Am 23. September genehmigte die bangladeschische Regierung drei Importverträge:


• Import von 30.000 t Harnstoff von SABIC (Saudi-Arabien) zu ca. 447,5 USD/t;


• Import von 30.000 t Harnstoff von Kafco zu ca. 414,87 USD/t;


• Import von 35.000 t Kaliumchlorid von Russlands Prodintorg zu ca. 361 USD/t.


Diese Menge wird eingesetzt, um die landwirtschaftliche Nachfrage im Inland zu sichern.


Fazit & Ausblick

In dieser Woche setzte sich das Muster „hohe Rohstoffkosten bei schwankender Nachfrage in den nachgelagerten Märkten“ fort. In China blieben Phosphatdüngertransaktionen schleppend, der Druck im Harnstoffangebot hielt an, und Kalidüngerpreise dürften aufgrund niedriger Bestände kurzfristig nicht stark sinken.


International wirkten Politik und Nachfrage als doppelte Treiber: Ägypten versuchte, durch Exportfreigaben die Energiekosten zu dämpfen, während die starke Nachfrage in Pakistan und Bangladesch den regionalen Markt belebte.


Insgesamt wird der chinesische Markt kurzfristig von vorsichtiger Stimmung und Lagerbestandsstrategien geprägt sein, während internationale politische Weichenstellungen und Importnachfrage entscheidende Variablen für die globale Marktentwicklung darstellen werden.


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