Das Nährstoffgeheimnis des Pflanzenwachstums: Makro-, Sekundär- und Spurenelemente
- Camille W.
- 16. Apr.
- 3 Min. Lesezeit
Im Prozess des Pflanzenwachstums spielen Nährstoffe eine entscheidende Rolle. Insgesamt gibt es 17 essentielle Elemente, die Pflanzen für ihre Entwicklung benötigen. Je nach Bedarf der Pflanze werden diese Nährstoffe in Makronährstoffe, Sekundärnährstoffe und Spurenelemente eingeteilt.
1. Makronährstoffe
Makronährstoffe umfassen Kohlenstoff, Wasserstoff, Sauerstoff, Stickstoff (N), Phosphor (P) und Kalium (K). Stickstoff, Phosphor und Kalium sind die drei Hauptnährstoffe in Düngemitteln und besonders bekannt.
Stickstoff (N) ist Bestandteil von Proteinen und Nukleinsäuren. Ein Mangel führt zu hellgrünen oder vergilbten Blättern (vor allem älteren), geringem Wuchs und schlechter Fruchtbildung. Ein Überschuss führt zu dunkelgrünen, üppigen Blättern, übermäßigem Längenwachstum, Lageranfälligkeit und reduzierter Resistenz gegen Trockenheit und Schädlinge – und kann die Fruchtbildung behindern.
Phosphor (P) ist entscheidend für den Energiestoffwechsel und die Synthese genetischer Materialien. Ein Mangel zeigt sich in dunkelgrünen bis violetten Blättern, Wachstumshemmung und Kleinwuchs. Ein Überschuss kann zu Mangel an Eisen, Zink und anderen Mikronährstoffen führen.
Kalium (K) reguliert viele physiologische Prozesse und verbessert die Stresstoleranz. Kalium-Mangel äußert sich durch gelbe bis braune Blattränder, beginnend bei älteren Blättern, was zu Qualitäts- und Ertragsverlusten führt. Kalium-Überschuss kann zu Calciummangel und Magnesiummangel führen.
2. Sekundärnährstoffe
Zu den Sekundärnährstoffen gehören Calcium (Ca), Magnesium (Mg) und Schwefel (S).
Calcium ist entscheidend für den Aufbau und die Stabilität der Zellwände. Ein Mangel führt zu Wachstumsstörungen an den Spitzen, z. B. Blütenendfäule bei Tomaten. Ein Überschuss kann Kalium- und Magnesiummangel verursachen.
Magnesium ist das zentrale Atom im Chlorophyllmolekül. Mangel zeigt sich zuerst als Interkostalchlorose (Gelbfärbung zwischen den Blattadern) bei älteren Blättern. Obwohl Magnesium gut verträglich ist, können Ungleichgewichte mit Kalium oder Calcium das Wachstum hemmen.
Schwefel ist an der Proteinsynthese und verschiedenen Stoffwechselprozessen beteiligt. Ein Mangel beginnt bei den jungen Blättern und ähnelt dem Stickstoffmangel. Überschuss kann zu vorzeitigem Blattfall führen.
3. Spurenelemente
Zu den Mikronährstoffen gehören Eisen (Fe), Kupfer (Cu), Zink (Zn), Mangan (Mn), Molybdän (Mo), Bor (B), Nickel (Ni) und Chlor (Cl).
Eisen (Fe) ist essentiell für die Photosynthese und Zellatmung. Mangel führt zu interkostaler Chlorose an jungen Blättern, wobei Blattadern grün bleiben. Überschuss kann Toxizität verursachen (braune Flecken, gehemmtes Wurzelwachstum).
Kupfer (Cu) ist an Redoxreaktionen beteiligt. Mangel verursacht missgebildete, chlorotische Blätter und abgestorbene Triebspitzen. Überschuss hemmt das Wurzelwachstum und verursacht Nekrosen an Blättern.
Zink (Zn) beeinflusst Auxinsynthese und Enzymaktivität. Mangel führt zu Kleinwuchs, verkürzten Internodien und Blattverkrüppelung. Überschuss kann Eisen- und Manganaufnahme hemmen.
Mangan (Mn) ist wichtig für Photosynthese und Stickstoffverwertung. Mangel zeigt sich durch Chlorose und Flecken zwischen den Blattadern, die zu Nekrose führen können. Überschuss hemmt die Aufnahme von Eisen und Calcium.
🌾 Bedeutung einer ausgewogenen Ernährung in der modernen Landwirtschaft
Mit dem Streben nach hohen Erträgen steigt der Einsatz von NPK-Düngern stark an. Das hat zu zwei Problemen geführt:
Bodenverschlechterung durch Überdüngung mit Makronährstoffen
Zunehmender Mangel an Mikro- und Sekundärnährstoffen im Boden
Die gezielte Anwendung von Sekundär- und Mikronährstoffen bringt viele Vorteile:
✅ 1. Ertragssteigerung
Gezielte Anwendung von Mikro-/Sekundärdüngern hilft insbesondere in mittleren und schwachen Böden, Erträge deutlich zu steigern.
✅ 2. Verbesserung der Produktqualität
Ausgewogene Düngung erhöht nicht nur die Erträge, sondern verbessert auch Qualität und Nährwert, z. B. durch reduzierte Nitratgehalte in Lebensmitteln.
✅ 3. Höhere Nährstoffeffizienz
Die Ergänzung mit Sekundär- und Mikronährstoffen fördert die Aufnahme aller Elemente und verhindert die einseitige Anhäufung ungenutzter Makronährstoffe.
✅ 4. Krankheits- und Stressresistenz
Ausgewogene Nährstoffversorgung stärkt die Abwehrkraft gegen Krankheiten, Trockenheit, Hitze und Kälte. Zum Beispiel kann Bor die Zuckertranslokation verbessern und das Wachstum von Krankheitserregern hemmen.
✅ 5. Umweltschutz
Gezielte Düngung reduziert Auswaschung, schont Ressourcen und schützt Boden und Wasserqualität.
📦 Unsere Produktpalette:
Makronährstoffe
MKP (00-52-34), MAP (12-61-00), DAP (21-53-00), UP (17-44-00), SOP (00-00-50, 00-00-52), NOP (13-00-45, 13-00-46)
Sekundärnährstoffe
CAN (Kalkammonsalpeter), CAL-MAG, Ammoniumsulfat, Magnesiumsulfat
Spurenelemente
Borsäure, DOT, Mangansulfat, Zinksulfat, Eisensulfat, EDTA-CuNa₂, EDTA-FeNa, EDTA-ZnNa₂, EDTA-MgNa₂
📌 Anwendungsmethoden & Dosierung
Makronährstoffe: Blattspritzung, Wurzelbehandlung, Bewässerungsdüngung. 8–10 kg/ha je nach Kultur, Wachstumsstadium und Bodenzustand. Zweifache Verdünnung empfohlen.
Sekundärnährstoffe: Boden- oder Blattdüngung. 5–10 kg/ha je nach Bedarf, Bodenanalyse und Kultur.
Mikronährstoffe: Blattspritzung (0,1–0,3 %), Saatgutbeizung oder Bodenanwendung. Z. B. Borsäure 0,5–1 kg/ha, Zinksulfat 1–2 kg/ha.
Fazit
Das Wissen über Makro-, Sekundär- und Mikronährstoffe und deren gezielte Anwendung ist der Schlüssel zu gesunden Pflanzen, besseren Erträgen und nachhaltiger Landwirtschaft. Eine ausgewogene Ernährung schützt nicht nur die Pflanze, sondern auch unseren Boden und unser Klima.

Comentários